Wie ist es möglich, das Schreiben eines dramatischen Texts/eines Stücks 2022 immer noch gutzuheißen? Nach dem Postdramatischen, nach ‚nicht mehr dramatischen Theatertexten’, nach dem Aufstieg des Romans?  Spieltexte, Aufführungstexte, dramatische Texte, erscheinen „sekundär“ zur Poesie und Prosa, immer zwischen den Konzepten angesiedelt, zwischen den Welten existierend: Literatur und Theater; Schreiben und Performen, Sprechen und Tun; Worte und Bilder. Und doch bleiben sie widerstandsfähig und hartnäckig und präsentieren sich als endlose Felder für künstlerische Erkundungen und Ausdruck.

Das Seminar soll die Studierenden dazu befähigen, ihre Arbeitsweisen kritisch zu reflektieren sowie das breitere Umfeld ihrer künstlerischen und textuellen Produktion zu analysieren, in dem ihre Produktionverhältnisse geformt werden. Während wir mehrere zeitgenössische Praxisbeispiele mit besonderem Fokus auf das neue Schreiben für das Theater in den postjugoslawischen Ländern ebenso wie theoretische Texte aus dem Performing Literatures Volume des Performance Research Journal heranziehen, werden wir versuchen, Stücke zu konzipieren und zu analysieren, um dann Texte zu schreiben, welche die zeitgenössische Aufführungs-, Inszenierungs- und Theaterpraxis nicht bloß widerspiegeln und sich in ihr verorten wollen, sondern ihr vielleicht sogar vorausgehen.

presence, an outline of the text, author’s statement