„Ein kleines Ja und ein großes Nein“, Literaturen der Verneinung
Kunst- und kulturwissenschaftliches Kolloquium

„Ein kleines Ja und ein großes Nein“ ist der Titel der Autobiographie von George Grosz, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in New York erscheint. „Ein kleines Ja und ein großes Nein“ könnte auch der Titel einer Lehrveranstaltung zu Literaturen der Verneinung sein.

Im Mittelpunkt des Kolloquiums steht in diesem Semester neben der Präsentation und Diskussion eigener Arbeiten die Diskussion um poetische Strategien und literarische Figuren der radikalen Negation. Literatur wird dabei im Sinne Julia Kristevas als besondere aber nicht als gesonderte kulturelle Praxis der Menschen verstanden, das heißt an Literaturen lassen sich Formen der Konstituierung, Zirkulation und Negation von Bedeutungsschemata betrachten, die sich ebenso im Alltag des Sprechens ereignen.

Die Diskussion werden wir entlang von Texten u. a. von Georg Büchner, James Joyce, Boxcar Bertha Thompson, Louis-Ferdinand Céline, Lucia Berlin und Barbi Marković führen und parallel dazu einige Passagen aus Essays zur nihilistischen Ästhetik, zur Literaturtheorie und zur Kunstfreiheit kritisch reflektieren (u. a. von Julia Kristeva, Theodor W. Adorno, Susan Sontag, Karl-Heinz Bohrer, Bruno Hillebrand …).

Gegen Semesterende (31. 5.) ist eine ganztägige Exkursion in das L’Art Brut Museum in Gugging (NÖ) geplant.

Das genaue Programm werden wir gemeinsam bei der Vorbesprechung am 15. 3. festlegen. Die Texte werden als Scan zur Verfügung gestellt.