Innovative Methoden wissenschaftlich-künstlerischer Forschung II

Maximilian Geymüller
Institut für Bildende & Mediale Kunst, Transmediale Kunst
2022S, künstlerisches Seminar (SEK), 2.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S03425

Beschreibung

Appropriation - Perspektiven, Probleme, Potential

An der künstlerischen Methode der Appropriation, also der gezielten Aneignung und Weiterverarbeitung von Werken und Artefakten anderer Künstler*innen oder Kulturen, entzündet sich seit einigen Jahren immer wieder heftige Kritik. Wurde die Appropriation um 1980 selbst als subversiv-kritische Strategie gefeiert, die als überholt erachtete Kriterien der Moderne wie Originalität und Einzigartigkeit, mitten ins Herz traf und so die große (postmoderne) Befreiung heraufbeschwörte, unter der Vieles oder ungleich mehr möglich erschien, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, ökonomischer Ausstattung etc., steht sie heute in einem unterschiedlichen Licht da. Innerhalb der identitätspolitischen Diskurse und Debatten der letzten Jahre erscheint sie vielfach als Inbegriff der illegitimen Ermächtigung über andere, in der sich westlich-patriarchale und -koloniale Muster fortschreiben.
Im Angesicht dieser Situation stellt das Seminar einige Fragen: Wieviel Befreiung oder Unterdrückung liegt tatsächlich in der Appropriation? Inwiefern sind diese Charakterisierungen oder Wertungen zeit- oder kontextabhängig? Wo endet das Eigene und beginnt das der Anderen? Hätte die Appropriation vielleicht doch das Potential und die Legitimität, als kritische künstlerische Methode zurückzukehren? Unter welchen Voraussetzungen? Ist die Appropriation also noch zu retten?

Ausgehend von der Lektüre von Texten, insbesondere rund um die Appropriation der 70er/80er Jahre sowie im Kontext der jüngeren identitätspolitischen Debatten, werden die genannten Fragen (und andere) erörtert und durch das Nachdenken über konkrete Formen, Varianten und Beispiele einer „dritten“ oder allgemein akzeptablen Appropriation, die sozusagen jenseits von Gut und Böse liegt, um eine künstlerisch-praktische Dimension ergänzt.

Prüfungsmodalitäten

Anwesenheit; Kurzreferat zu einem der ausgewählten Texte oder kurzes Paper (1-2 Seiten).

Erwartet wird ein Interesse an theoretischen Texten und die aktive Teilnahme an deren Besprechungen. 

Details zu den Texten und deren Präsentationen werden beim Vorbesprechungstermin bekanntgegeben.

Anmerkungen

Unterrichtssprache ist in erster Linie Deutsch, wobei einige der zu lesenden Texte auf Englisch sind.

Termine

01. März 2022, 10:00–10:45 Studio 1, Transmediale Kunst , „Intro“ (Vorbesprechung)
08. März 2022, 10:00–11:30 Studio 1, Transmediale Kunst
15. März 2022, 10:00–11:30 Studio 1, Transmediale Kunst
22. März 2022, 10:00–11:30 Studio 1, Transmediale Kunst
29. März 2022, 10:00–11:30 Studio 1, Transmediale Kunst
05. April 2022, 10:00–11:30 Studio 1, Transmediale Kunst
26. April 2022, 10:00–11:30 Studio 1, Transmediale Kunst
03. Mai 2022, 10:00–11:30 Studio 1, Transmediale Kunst
10. Mai 2022, 10:00–11:30 Studio 1, Transmediale Kunst
17. Mai 2022, 10:00–11:30 Studio 1, Transmediale Kunst
24. Mai 2022, 10:00–11:30 Studio 1, Transmediale Kunst
31. Mai 2022, 10:00–11:30 Studio 1, Transmediale Kunst
14. Juni 2022, 10:00–12:15 Studio 1, Transmediale Kunst
21. Juni 2022, 10:00–13:00 Studio 1, Transmediale Kunst

LV-Anmeldung

Von 07. Februar 2022, 00:00 bis 28. Februar 2022, 23:59
Per Online Anmeldung

Medienkunst: Transmediale Kunst (2. Studienabschnitt): Materialität und Medien: Innovative Methoden künstlerischer Forschung I - II 566/204.06

Mitbelegung: nicht möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: nicht möglich