2020S
Johannes Porsch
Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Kunst und Kommunikative Praxis
2022S, künstlerisches Seminar (SEK), 2.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S03284
Wir setzen uns mit künstlerischen Verfahrensweisen auseinander, die sich für die ästhetische Wirkung der Vermittlung interessieren, also für Effekte der Kunst, die sich aus den technischen Möglichkeiten der aktuellen Produktionsverhältnisse, aus den daraus resultierenden kulturindustriellen Kommunikationslogiken, sowie aus der Untersuchung institutioneller Rahmenbedingen ableiten. Dass gerade Vermittlung als künstlerische Praxis erkenntniskritisches Potential in Bezug auf die hegemoniale Einrichtung Kunst besitzt war den (Neo-, Post-)Avantgarden des 20. Jahrhunderts eine wesentliche Einsicht.
Proposition für eine Vermittlung:
In regelmäßigen Workshops wird Taktilität als Beziehung zwischen Ich und Ding und Umgebung,
Ausdruck und Eindruck anhand von Formgebungen am Material Ton erkundet. Die Wechselwirkung
von Hand und Material– dem Spiel der Hand, dem je individuellen Ausdrucksimpuls und der
Eigenwüchsigkeit des Werkstoffes – steht zunächst im Vordergrund. Wer oder was leitet wen oder
was? ....etwas anderes kommt ins Spiel... ein das materielle Erkunden begleitendes Fragen (und
Vermerken?). Der modellierende Prozess am Stoff wird nun durch Beobachtung selbst zum Gestaltungsmaterial, die Beobachtung des Herstellens eröffnet einen Schauplatz eines kollektiven Handelns, Erfahrens und Denkens: durch Positionswechsel des wechselseitigen Beobachtens und Nachahmens (wirkt in diesem Verlauf Übertragung transformierend?), durch Zeigen, Aufgreifen, Weitertragen und Modulieren plastischer Motive, deren Dokumentieren und Konzeptualisieren durch (Auf)Zeichnen, Schreiben, Foto und Video. Es entsteht also ein plurales institutionelles Objekt: als das In- und Zueinander von Personen, Dingen, Bild, Sprache, Raum.
.... etwas anderes kommt ins Spiel ... die transversale Dynamik einer Gruppe resp. ihrer Produktion von Dingen kann als mehrseitig gerichtete Vermittlung verstanden werden. Als gesellschaftlicher Prozess wird sie durch Übertragungen, Widerstände, Verdichtungen und Verschiebungen in Kraft gesetzt. Das Arbeiten der Gruppe greift diese Prozesse eines kollektiven Unbewussten auf:
Welche Setzungen, Vermittlungen – räumliche und sprachliche Figuren und Figurationen – ergeben sich daraus? Was macht assemblage (Achtung: ANTI-LOGOS!) als taktile Artikulation desinstitutionellen Objekts (des institutionelles Objekts?)? Was heißt „transversal“, was meint „taktil“ nochmal, was ist ein „institutionelles Objekt“, was ein „desinstitutionelles“?
Übertragung – was meinst Du damit?
Übertragung – was meinst Du damit?
Und schließlich: wie vermittelt sich dieses Programm im institutionellen Zusammenhang Schule als
künstlerische Praxis?
Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit Lehrenden und Schüler:innen der AHS Wienerwaldschule und der Gtms Medwedweg statt.
Erster Termin: 7. März 2022 14:00 – 15:30 Seminarraum DKT 3 VZA 7 3. STOCK
Von 15. Februar 2022, 00:08 bis 31. März 2022, 00:08
Per Online Anmeldung
Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Bachelor): Künstlerische Praxis (kkp): FOR: Künstlerische Projektarbeiten (kkp) 067/001.20
Mitbelegung: nicht möglich
Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: nicht möglich