Visualität und Sprache II

Maximilian Geymüller
Institut für Bildende & Mediale Kunst, Transmediale Kunst
2022S, künstlerisches Seminar (SEK), 2.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S02729

Beschreibung

Das Seminar geht im Modus und Takt des vergangenen Wintersemesters weiter: Im Theorie/Lektüre-Teil werden gemeinsam Texte gelesen, präsentiert und besprochen, ergänzt durch drei Blockeinheiten mit gemeinsamen Ausstellungsbesuchen, durch die die je eigene sprachliche Reflexion in Bezug auf das Gesehene aktiviert und gefordert werden soll.
Der theoretische Teil fokussiert diesmal auf eine spezifische sprachliche Figur, die auch im Feld des Visuellen eine zentrale Position einnimmt: die Allegorie. Im Gegensatz zu anderen Zeichenformen wie dem Symbol, die auf die Herstellung eines eindeutigen Bedeutungszusammenhangs abzielen, steht die Allegorie für Ambivalenz, Unklarheit, ja sogar für die Aufschiebung und Verhinderung von Sinngebung. Diese Eigenschaften waren und sind auch für Künstler*innen von Interesse: Kenn- und Anzeichen des Allegorischen finden sich in verschiedenen Phasen und Bereichen der westlichen bildenden Kunst seit Beginn des 20. Jh., etwa in den Montage- und Collage-Arbeiten der 1920er Jahre, „in denen alle allegorischen Prinzipien gleichzeitig zur Anwendung [kommen]: die Aneignung und Entleerung von Bedeutung, die Fragmentierung und dialektische Gegenüberstellung einzelner Bruchstücke, die systematische Trennung von Signifikant und Signifikant“ (Benjamin H. Buchloh, 2006). Um 1980 wurde im Umfeld der Formierung postmoderner künstlerischer Positionen ebenso ein „allegorischer Impuls“ (Craig Owens) wahrgenommen.
Anhand ausgewählter Texte zur Theorie und zur künstlerischen Anwendung der Allegorie wird diese Figur im Grenzbereich von Visualität und Sprache umfassend vorgestellt und ihre Präsenz bis hinein in die Kunstproduktion der Gegenwart nachverfolgt.
An Ausstellungsbesuchen steht diesmal auf dem Programm: Widerständige Musen sowie die Ausstellung zum Preis der Kunsthalle Wien 2021 in der Kunsthalle Wien, die Ausstellung von Ai Weiwei in der Albertina Modern, von David Hockney im BA-Kunstforum, Einzelausstellungen in der Secession sowie Shows in diversen Wiener Galerien.

Prüfungsmodalitäten

Anwesenheit; Kurzreferat zu einem der ausgewählten Texte oder kurzes Paper (1-2 Seiten) sowie die Moderation der Besprechung einer der Ausstellungen nach deren Besuch.

Erwartet wird ein Interesse an theoretischen Texten und die aktive Teilnahme an deren Besprechungen. 

Details zu den Texten und deren Präsentationen werden beim Vorbesprechungstermin bekanntgegeben.

Anmerkungen

Unterrichtssprache ist in erster Linie Deutsch, wobei einige der zu lesenden Texte auf Englisch sind.

 

 

Termine

01. März 2022, 11:00–11:45 Studio 1, Transmediale Kunst , „Intro“ (Vorbesprechung)
08. März 2022, 11:45–13:15 Studio 1, Transmediale Kunst
15. März 2022, 11:45–13:15 Studio 1, Transmediale Kunst
22. März 2022, 11:45–13:15 Studio 1, Transmediale Kunst
25. März 2022, 11:00–15:30, „Ausstellungsbesuch I“
29. März 2022, 11:45–13:15 Studio 1, Transmediale Kunst
05. April 2022, 11:45–13:15 Studio 1, Transmediale Kunst
08. April 2022, 11:00–15:30, „Ausstellungsbesuch II“
26. April 2022, 11:45–13:15 Studio 1, Transmediale Kunst
03. Mai 2022, 11:45–13:15 Studio 1, Transmediale Kunst
20. Mai 2022, 11:00–15:30, „Ausstellungsbesuch III“

LV-Anmeldung

Von 07. Februar 2022, 00:00 bis 28. Februar 2022, 23:59
Per Online Anmeldung

TransArts - Transdisziplinäre Kunst (Bachelor): Künstlerische und kunsttechnologische Grundlagen: Künstlerische und kunsttechnologische Grundlagen 180/002.01

Medienkunst: Transmediale Kunst (2. Studienabschnitt): Bild und Text: Visualität und Sprache I - II 566/205.01

Mitbelegung: nicht möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: nicht möglich