Die Pluralität und semi-lineare Erzählung der Evolution einer Institution, die sich seit dem 17. Jahrhundert vor dem Hintergrund abendländischer Blaupause global als Ort der konzentrierten Vereinigung und Präsentation von Sammlung etabliert hat, bieten die Ankerpunkte der Vorlesung. Es soll nicht „die“ oder „eine“ Geschichte „des“ Museums erzählt, sondern mit Blick auf Zeiten und Orte Paradigmen der Entwicklung seiner Erscheinungen nachvollzogen werden. Ziel ist nicht zuletzt, gedankliche Türen hin zu nicht tradierten, zukunftsfähigen Erzählweisen und Historiografien, zu innovativen, glokalen Spiegelungen von Wissenstransfer, Identitäts- und Geschichtsbewusstsein angesichts eines nach wie vor dominanten Institutionalisierungswollens zu öffnen.

Die Vorlesung ist eklektisches Experiment zur Phänomenologie des Museums, indem sie die glokale Perspektive der Narration verfolgt und den Horizont gleichermaßen erweitert sowie den Fokus immer wieder auf Beispiele in Nahsicht scharfstellt. Damit soll gleichsam die Lösung von einer rein westlich-zentristischen, abendländischen Form der Geschichtsschreibung und Erzählung erreicht werden ohne zu negieren, dass grundlegende Impulse der Museumsstruktur wie -theorie und der damit verbundenen Disziplinen im Abendland gelegt wurden. Die Vorlesung bricht gleichzeitig mit Erwartungen, wie das Museum zu erzählen ist, und öffnet den Blick auf Erscheinungen weltweit, u. a. hinsichtlich der Ausprägungen der Sammelleidenschaft des Menschen und im Zuge dessen des Drangs zur Bewahrung von Errungenem, Identität, Memoria und Historie. Die Vorlesung ist dementsprechend als think tank in einer Reise durch Zeiten und Orte angelegt.

Die Abgabe eines schriftlichen Feedbacks zu den Inhalten der Vorlesung, das diese sowohl zusammenfasst als auch reflektiert, inkl. eigener Stellungnahme zum Thema, ist für den Erhalt der ECTS obligatorisch.