Wichtig: Der Kurs „Architektur des Lichts I“ bei Maurício Ianês ist nur in Kombination mit „Architektur des Lichts I“ bei Stefan-Manuel Eggenweber belegbar. Bitte meldet euch für beide Kurse an. Beide Kurse werden teilweise auf Deutsch, teilweise auf Englisch abgehalten.

"Architektur des Lichts I" im Wintersemester 2021/22 wird im Sommersemester 2022 mit "Architektur des Lichts II" fortgesetzt.

Wer wird gesehen, wer nicht? Wie kann aus dem dunkeln heraus agiert werden? Kann eins diese verwinkelte, zerstückelte Konstruktion einer kapitalistischen Gesellschaft, in der wir leben, noch dekonstruieren? Können Strategien, die aus dem Kapitalismus heraus entwickelt wurden gegen diesen verwendet werden?

Über den Zeitraum von 2 Semestern beschäftigt sich die Seminar-Reihe „Architektur des Lichts I & II“ mit den Konzepten der Propaganda und des Populismus und damit, wie die Künste von verschiedenen ideologischen Standpunkten als Instrument zur Verbreitung ihrer Ideen genutzt wurden.

Trump, Bolsonaro, Johnson, Kurz, Kickl - In den letzten Jahren, bereits bevor die Corona-Pandemie weltweit Einzug hielt, hat die großflächige Manipulation von Meinungen, Medien und Wahrheiten auf internationaler und nationaler Ebene ein neues Maß an Sichtbarkeit erlangt. Erschreckenderweise hat diese Sichtbarkeit dem Erfolg dieser Strategien keinen Abbruch getan. Die Teilung, eigentlich Zersplitterung der öffentlichen Meinung, die Hetze gegen marginalisierte Personengruppen, die Glorifizierung fanatischer Führungspositionen, Verschwörungsmythen und Lügen als salonfähige politische Strategie sind Teil unseres global verstrickten Alltags geworden. Doch auch von diesen marginalisierten und ausgebeuteten Gruppen wurde kulturelle Propaganda auf unterschiedliche Weise als Instrument eingesetzt. Propaganda und Populismus durchwachsen unsere Erfahrungswelt.

Neben ihrer Bedeutung, Geschichte und Anwendung in der Gegenwart, auch in Bezug auf Hierarchien und Interaktionen zwischen dem globalen Norden und globalen Süden, soll in der einjährigen Seminar-Reihe „Architektur des Lichts I & II“ auch ein Blick auf die möglichen Potentiale geworfen werden, die diese Strategien für eine linke und/oder künstlerische Aneignung in zeitgenössischen Kontexten haben können. Ein Fokus fällt dabei auf performative Praktiken im Film, Videokunst, Performance, Installation und auf die praktische Arbeit der Studierenden in diesen Medien. Neben der praktischen Anwendung von Licht wird die Frage nach Beleuchtung, dem Aufbau und Einsatz von Licht auch auf metaphorischer Ebene gestellt. Wer steht im Rampenlicht, wer agiert aus dem Halbschatten, wer im Dunkeln? Wie werden Repressionsschema durch Sichtbarkeit erzeugt und wiederholt? Und schließlich wie weit wage ich mich hineinzutreten in den Lichtkegel des Populismus?

Ziel des Kurses ist die Erstellung künstlerischer Arbeiten in diversen Medien, die diese und ähnliche Fragen aufgreifen, verhandeln, umkreisen oder konfrontieren und schließlich am Ende des Sommersemesters 2022 in einer Ausstellung zu dem Thema präsentiert werden.

Die Lehrveranstaltung hat einen inhärenten Prüfungscharakter. Zur Bewertung werden Präsentation und Diskussion praktischer Arbeiten, die dialektisch mit historischen Fakten und Theorien konfrontiert werden, sowie die Teilnahme an Diskussionen in der Klasse herangezogen.

Wichtig: Der Kurs „Architektur des Lichts I“ bei Stefan-Manuel Eggenweber ist nur in Kombination mit „Architektur des Lichts I“ bei Maurício Ianês belegbar. Bitte meldet euch für beide Kurse an. Beide Kurse werden teilweise auf Deutsch, teilweise auf Englisch abgehalten.