Lyrik

Steffen Popp
Institut für Sprachkunst, Institut für Sprachkunst
2021W, Vorlesung und Übungen (VU), 3.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S01707

Beschreibung

Poetische Notationen

Gedichte werden auch heute  noch überwiegend in Versen und Strophen geschrieben, auch wenn in den letzten Jahren  oft eher frei arrangierte Zeilen im Spiel sind. Lyrik kann aber natürlich auch ganz anderes aussehen – schon im 20. Jahrhundert wurde so ziemlich alles ausprobiert, was textgrafisch, schriftgrafisch oder auch in Form asemiotischer Partituren denkbar ist. Wie werden uns in dieses Feld poetischer Notationen begeben, uns historische und zeitgenössische Modelle anschauen, sie diskutieren  und selbst mit Notationen experimentieren. Dabei wird nicht nur das weite Spektrum (sprach-)medialer poetischer Textorganisation besichtigt werden. Auch viele Arten, Informationen, Bilder, Tonlagen und Gesten in Gedichten zu organisieren, lassen sich als Notationen beschreiben und durch solche unterstützen, und auch szenische, strukturbezogen-investigative und dialogische Darstellungsmodi entwickeln eigene Notationen, in jüngerer Zeit unter anderem solche des Sprechtextes und der Gattungsmischung. Das Seminar will den Blick für solche Möglichkeiten der Darstellung, mit denen immer auch eigene Bewegungen und Beweglichkeiten einhergehen, schärfen und neue Räume  für das eigene Schreiben öffenen. 

Ein eigenes Gedicht – oder auch nur ein Entwurf, sprachliches Material  oder eine Idee zu einem solchen – wird zwar nicht für die Seminare, aber für die praktische 'Homework' nach den Seminarblöcken benötigt, die integraler Teil der Seminarleistung sind (s.u.). Ein und dasselbe Ausgangsmaterial soll mithilfe unterschiedlicher Notationen bearbeitet werden, die in den Seminaren besprochen wurden – natürlich können auch Kombinationen hergestellt und neue Notationen erfunden werden. En passant ist diese seminarbegleitende Praxis auch als eine Übung in Variation, Transformation und Übersetzung  gedacht,  im Zurück- und Neuansetzen des Schreibens und Umdenken von Ideen – Verfahrensschritte, die bei der Arbeit an Gedichten auch unabhängig von ihrer Notation zentral sind.

Das Seminar wird in drei Blöcken im Oktober, November und Dezember 2021 stattfinden (genaue Termine siehe unten).

Prüfungsmodalitäten

Eine regelmäßige Seminarteilnahme ist Voraussetzung für die  schriftliche Seminarleistung. Letzere kann sukzessive bereits zwischen und nach den Seminarblöcken bis Ende 2021 oder Anfang 2022 erbracht werden. Sie setzt sich aus mindestens fünf  Transformationen des eigenen Ausgangsmaterials / eines eigenen Gedichts / einer eigenen poetischen Kurzprosa in möglichst unterschiedlichen Notationen zusammen, hinzu kommt ein abschließender Werkstattbericht (2–3 Normseiten), in dem dargestellt wird, welche Notationen aus welchen Gründen ausgewählt wurden, und beschrieben, wie sich Material, Idee, Perspektive und das ästhetische Gesamtergebnis in den unterschiedlichen Arten der Bearbeitung verändert haben. 

Schlagwörter

Poetische Notationen, Notation, Lyrik

Termine

27. Oktober 2021, 17:15–20:00 Seminarraum 9 , „Erster Block 1“
28. Oktober 2021, 14:30–16:30 Seminarraum 9 , „Erster Block 2“
28. Oktober 2021, 17:15–19:00 Seminarraum 9 , „Erster Block 3“
17. November 2021, 17:15–20:00 Seminarraum 9 , „Zweiter Block 1“
18. November 2021, 14:30–16:30 Seminarraum 9 , „Zweiter Block 2“
18. November 2021, 17:15–19:00 Seminarraum 9 , „Zweiter Block 3“
19. November 2021, 12:30–14:30 Seminarraum 9 , „Zweiter Block 4“
15. Dezember 2021, 17:15–20:00 Seminarraum 9 , „Dritter Block 1“
16. Dezember 2021, 14:30–16:30 Seminarraum 8 , „Dritter Block 2“
16. Dezember 2021, 17:15–19:00 Seminarraum 8 , „Dritter Block 3“
17. Dezember 2021, 12:30–14:30 Seminarraum 9 , „Dritter Block 4“

LV-Anmeldung

Von 15. August 2021, 23:36 bis 30. September 2021, 23:36
Per Online Anmeldung

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich