Digital Craft/wo/men/ship
Die Leidenschaft, Dinge wirklich gut zu machen.

Handwerk kann nicht nur der Schlüssel zu erfüllter, selbstbestimmter Arbeit, sondern auch zu exzellenter und nachhaltiger Qualität sein. Heute entsteht durch arbeitsteilige Prozesse, wo einzelne Tätigkeiten vom eigentlichen Ergebnis entkoppelt sind, eine neue Sehnsucht, den Dingen auf den Grund zu gehen. Man will wieder gesamte Herstellungs- und Gestaltungsprozesse nicht nur von Anfang an verstehen, sondern auch persönlich erleben. Das bringt einen bewussteren Umgang mit Ressourcen, höhere Wertschätzung und damit eine längere Lebenszeit von Objekten und eine starke persönliche Identifikation mit sich.

Der Prozess des Herstellens ist also nicht nur einer des Mittels zum Zweck, sondern auch der Selbsterkenntnis. Im klassischen Sinne wurde handwerkliches Wissen weitergegeben und angewendet – und schrittweise weiterentwickelt. Dieser Prozess hat sich auch durch die Digitalisierung beschleunigt – Wissen wird schneller geteilt, manuelles Handwerk wird mit digitalen Tools ergänzt. Die neuen Handwerker:innen sind nicht nur der Bäcker:innen, Geigenbauer:innen sondern auch Programmierer:innen. Eine leidenschaftlich konsequent gecodete Applikation kann ebenso schön sein, wie das selbst geschmiedete Damastmesser.

Wie sehen sich moderne Handwerker:innen? Was treibt sie an? Wie verbinden Sie Analoges und Digitales? Wie läßt sich ihre Haltung und ihre Befriedigung etwas geschaffen zu haben beschreiben? Und an welchem Punkt transformieren sie traditionelle Techniken und wann genau entsteht etwas Neues? Welche Rolle spielt Design dabei und wie präsentieren Sie sich Handwerker:innen nach aussen?

Wir untersuchen das Handwerk als Kulturtechnik, als Mittel, sich wieder auf die Dinge einzulassen. Wir stellen uns die Frage, wie Handwerker:innen sich selbst positionieren und auftreten und wie sie das Handwerk nicht nur selbst anwenden, sondern ihr Wissen auch praktisch weitergeben.

Im Lehrgang werden auf Basis persönlicher Porträts von Handwerker:innen Konzepte entwickelt und Kommunikationsanwendungen gestaltet, die die Maker-Leidenschaft auf den Punkt bringen und Menschen dafür begeistern. Vorstellbar sind Gestaltungsanwendungen vom illustrativen Erklärvideo über eine Social- Media-Kampagne für persönliche Workshops mit den Handwerker:innen bis zum Verpackungsdesign des wertgeschätzten Produkts als Botschafter:in des Handwerks.

Beurteilt werden Intensität und Tiefe des Research sowie die Originalität und Überzeugungskraft der entwickelten Konzepte.

Die Vorlesung findet via zoom statt – Research-, Design- und Vertiefungsaufgaben werden begleitend über die base kommuniziert.