Sprechen als, sprechen über, sprechen nahe bei und sprechen mit?

Mitten im medial vermittelten Gerede: Ist das (gefilmte) Interview als eine Form der Befragung zu verstehen, mit dem Ziel persönliche Informationen, Sachverhalte oder Meinungen zu ermitteln? Oder ist das Interview eine prozessuale Form, mit dem Ziel einer transversalen Subjektivität? Wo also positionierst du dich, wie interagierst du, welche Idee eines Austausches hast du, was passiert nach dem Interview? Mit Filmbeispielen, Texten und praktischen Übungen wird dieses scheinbar pragmatische Instrument filmischer Recherche zur Diskussion gestellt. Ausgehend vom Film CHRONIK EINES SOMMERS von Jean Rouch und Edgar Morin, Frankreich 1961, die hier verschiedene Befragungsweisen durcharbeiten.

Regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme. Kurzvortrag oder Text zu einem

der vorgeschlagenen Filme aus meinem Archiv. Praktische (Interview-)Übung.

Texte u.a.:

Nicole Brenez/Chantal Akerman: Das Pyjama-Interview (Viennale 2011)

Claude Lanzmann: Der patagonische Hase
(Reinbek, 2010) Kapitel XIX, S. 563 ff

Emmanuel Lévinas. Ethik und Unendliches, Hg. Peter Engelmann (Wien 1996) S. 75

Paige Sarlin: Filmed Interviews and the personal pronoun
(2017) online

Thomas Schadt: Das Gefühl des Augenblicks. Zur Interview-Praxis. (2005)
S.192 ff

Trinh T. Minh-ha/Nancy Chen: Speaking nearby (1992/1995d) online