One need not be a Chamber – to be Haunted / das Gedicht als Horrorfilm

 

Wir sichten Beispiele und Konzepte zur Darstellung des Unheimlichen und Abjekten, des Grotesken und (vermeintlich) Fremdartigen. Als roter Faden soll ein interdisziplinärer Brückenschlag dienen: Geschichte und Motivkreis des Horrorfilms sowie seine – ggf. spekulative – Wechselbeziehung zur Lyrik der Moderne und Gegenwart.

 

„wer Horror liebt musz Horror reimen“

(Friederike Mayröcker)

 

Was zeichnet beunruhigende Ästhetiken aus, worin liegt ihr Reiz, ihre Notwendigkeit? Und wie lassen sie sich nutzbar machen? Der Blick wird durch Schlaglichter auf Albträume anderer Gattungen und Künste ebenso erweitert wie durch Abstecher in Psychologie und Philosophie.

Ausreichend Raum ist für Fragen vorgesehen, die sich durch diese Expedition ins Obskure für die eigene literarische Praxis und Poetologie ergeben – etwa zur Gewalt der Sprache, zu Drastik, Hermetik und Körperkonzepten, zu Normen, Subversion und (Selbst)Zensur und U- und E-Literatur – außerdem für das gemeinsame Gespräch über die Texte der Teilnehmenden.

 

„vapid stereo fire

of cupid arrows

& technocrats are on the synthetic heat

licking themselves of excess fat

in the television‘s devil eyes“

(Lesego Rampolokeng)

Anwesenheit und aktive Beteiligung, Arbeit an eigenen Gedichten und deren Diskussion.

Falls vorhanden, können mir im Vorfeld des Seminars passende Gedichte - eigene oder geschätzte Fundobjekte - sowie prägende Horrorfilmerfahrungen zugeschickt werden. Letztere sind für die Teilnahme nicht erforderlich.