Die Nachleben der Institutionskritik

Hannes Loichinger
Institut für Bildende & Mediale Kunst, Malerei
2021S, künstlerisches Seminar (SEK), 2.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S03450

Beschreibung

Dieses Kurs setzt das Seminar „Die Nachleben der Institutionskritik“ aus dem Wintersemester 20/21 fort. Er kann als Fortsetzung und ebenso gut als eigenständiger Kurs besucht werden. Insbesondere für Neueinsteiger*innen empfiehlt sich zur Vorbereitung der kurze Text „What Can We Learn From Institutional Critique?“ (2019) der Kunsthistorikerin Aruna D’Souza, der mittlerweile im Diskurs kanonisierte Positionen mit aktivistischen Praktiken und möglichen Anschlüssen in der Gegenwart verbindet.

https://www.artnews.com/art-in-america/features/hans-haacke-new-museum-retrospective-institutional-critique-63666/

Lag der Schwerpunkt im Wintersemester auf einer Einführung in die Geschichte der mit Institutionskritik verbundenen Praxisformen, gilt unsere Aufmerksamkeit im Sommersemester der Gegenwart, dem Verhältnis von Theorie und Praxis sowie der gemeinsamen Arbeit an einer Publikation.

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Wie "Schnee von gestern" könnten Überlegungen zur arbeitsteiligen Produktion von Kunst, ihren vielfältigen 'Rahmen' und der Institutionskritik der 1960er und 1970er Jahre erscheinen, schrieb der Kunstkritiker Craig Owens in seinem Aufsatz "From Work to Frame" (1987). Er hielt dennoch an einer Analyse der Bedingungen künstlerischer Produktion und der Differenzierung in "Schauer, Käufer, Händler und Macher" (Martha Rosler) fest. Dies sei die Grundlage für eine materialistische kulturelle Praxis, die "sich die Voraussetzungen unterwirft und unterordnet, von denen sie selbst ausgeht". Diese Praxis bedürfe, so Owens weiter, fortwährender Erneuerung, da gesellschaftliche Entwicklungen Effekte im Kunstfeld zeitigen und neue Positionen entstehen, von denen aus Künstler*innen kritisch arbeiten können.

Begleitet von zahllosen „birth pangs and the incessant deathbed proclamations“ (Julia Bryan-Wilson) schreibt sich die mit Jean-Jacques Rousseau, Gustave Caillebotte, Marcel Duchamp oder der Konzeptkunst der 1960er / 1970er Jahre 'beginnende' Geschichte der von Institutionskritik informierten Praxisformen bis in die Gegenwart fort – eingefasst von den Polen Aktivismus und ästhetischer Praxis. Anlässlich von Hans Haackes Retrospektive "All Connected" im New Yorker New Museum sah sich der Kunsthistoriker James Meyer im März 2020 zu folgender Feststellung veranlasst: "Perhaps the real story of institutional critique at present is its migration from the aesthetic to the non-aesthetic sphere—the protests and boycotts by artists and museum employees in response to the perceived inequities and hypocrisies of institutions that present themselves as serving the public interest."

Im Seminar diskutieren wir mittlerweile kanonisierte Beispiele aus Praxis und Theorie und erarbeiten dabei die für die Diskursformation Institutionskritik einschlägigen Begriffe und konzeptuellen Rahmungen. Im Abgleich unterschiedlicher Genealogien werden wir versuchen, Perspektiven für institutionelle (oder auch: infrastrukturelle) Kritiken der Gegenwart zu entwickeln und erarbeiten eine Publikation.

Prüfungsmodalitäten

Vorausgesetzt werden die regelmäßige Teilnahme, ein Interesse an Lektüre und gemeinsamer Diskussion sowie die Übernahme einer Präsentation.

Der erfolgreiche Abschluss im Sinne einer Prüfungsleistung wird durch die gemeinsame Arbeit an einer die Ergebnisse des Seminars bündelnden Publikation erbracht.

Anmerkungen

Kurssprache ist Deutsch. Weitere Informationen folgen zu Beginn des Semesters. Für Rückfragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.

Termine

02. März 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
09. März 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
16. März 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
23. März 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
13. April 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
20. April 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
27. April 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
04. Mai 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
11. Mai 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
18. Mai 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
01. Juni 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
08. Juni 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
15. Juni 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
22. Juni 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“
29. Juni 2021, 12:15–13:45, „Projektraum Abteilung Malerei ODER Zoom (wird nach Anmeldung und in Abhängigkeit vom Betriebsszenario bekannt gegeben)“

LV-Anmeldung

Von 17. Februar 2021, 06:00 bis 02. März 2021, 23:59
Per Online Anmeldung

TransArts - Transdisziplinäre Kunst (Bachelor): Künstlerische und kunsttechnologische Grundlagen: Künstlerische und kunsttechnologische Grundlagen 180/002.01

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Bildende Kunst (2. Studienabschnitt): Künstlerische und forschende Praxis: frei wählbar aus künstlerische und forschende Praxis 605/201.80

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich