Drama

Robert Woelfl
Institut für Sprachkunst, Institut für Sprachkunst
2020W, Vorlesung und Übungen (VU), 3.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S80078

Beschreibung

Was ist los mit dieser Welt? Eine absichtlich naive und trotzig insistierende Frage soll uns durch dieses Semester tragen. Gerade im und mit dem Theater muss man immer wieder fragen: Warum ist unsere Gesellschaft so und nicht anders? Und im Sinn Foucaults: Wer profitiert davon, wenn alles so bleibt, wie es ist? Theatertexte können eine Form von politisch engagiertem Schreiben sein. Sie waren schon immer eine Form politischer Einmischung. Das antike Drama war ein Produkt der Polis und verhandelte Probleme der Polis.

Auf welche formale Weise lässt sich die Frage nach dem Zustand der Welt stellen? Wie lässt sich diese Frage als Theatertext formulieren? Lässt sich diese Frage auch mit Figuren und ihrem Verstricktsein in gesellschaftliche Forderungen gestalten? Nach welchen neuen formalen Wegen muss man suchen und welche erprobten Dramaturgien könnten uns weiterhin nützlich sein? Wie viel muss man dazu über die Geschichte des Dramas und die stetige Suche nach neuen dramaturgischen Lösungen wissen? Ob uns ‚Rede gegen Rede’ (Hölderlin) weiterhin helfen wird, müssen wir erst herausfinden. Was uns beim Erzählen zukünftiger Geschichten auf alle Fälle helfen wird, ist ein Denken in Gegensätzen. 

Im Lauf des Semesters werde ich viele zeitgenössische Theatertexte zur Lektüre verteilen und gleichzeitig auf wichtige Theaterstücke des vergangenen Jahrhunderts hinweisen. Neben der Auseinandersetzung mit Theorie und Geschichte des Dramas steht die Arbeit an einem eigenen Theatertext im Vordergrund. Diese Texte werden gemeinsam szenisch gelesen und diskutiert, dieses Feedback soll Ausgangspunkt für den nächsten Arbeitsschritt bzw. eine nächste Fassung sein.

Folgende Bücher, die ich selbst gerade lese und wiederlese und die mich zu oben genannter Frage gebracht haben, könnten einen Theatertext anstoßen: Donna Haraway "Unruhig bleiben. Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän", Anna Lowenhaupt Tsing "Der Pilz am Ende der Welt. Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus", Thomas Piketty "Kapital und Ideologie" und Emanuele Coccia "Die Wurzeln der Welt. Eine Philosophie der Pflanzen".

Geplant sind für dieses Semester zudem ein oder zwei gemeinsame Theaterbesuche.

Prüfungsmodalitäten

Voraussetzung für eine positive Beurteilung ist die Präsentation / Abgabe eines Textes sowie die regelmäßige Anwesenheit bei der Lehrveranstaltung.

Schlagwörter

Theater, Theatertexte, Theaterstück, Drama, Dramaturgie, Szenisches Schreiben, Postdramatisches Theater, politisch engagiertes Schreiben, dramatisches Denken

Termine

06. Oktober 2020, 10:00–12:00
13. Oktober 2020, 10:00–12:00 Hörsaal 1
20. Oktober 2020, 10:00–12:00 Hörsaal 1
27. Oktober 2020, 10:00–12:00 Hörsaal 1
03. November 2020, 10:00–12:00 Distance Learning (laut Beschreibung)
10. November 2020, 10:00–12:00 Distance Learning (laut Beschreibung)
17. November 2020, 10:00–12:00 Distance Learning (laut Beschreibung)
24. November 2020, 10:00–12:00 Distance Learning (laut Beschreibung)
01. Dezember 2020, 10:00–12:00 Distance Learning (laut Beschreibung)
15. Dezember 2020, 10:00–12:00 Distance Learning (laut Beschreibung)
12. Jänner 2021, 10:00–12:00 Distance Learning (laut Beschreibung)
19. Jänner 2021, 10:00–12:00 Distance Learning (laut Beschreibung)
26. Jänner 2021, 10:00–12:00 Distance Learning (laut Beschreibung)

LV-Anmeldung

Von 01. August 2020, 00:00 bis 30. September 2020, 23:59
Per Online Anmeldung

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich