Künstlerisches Projektseminar | Weltmuseum Wien / Forschung

Nicole Miltner
Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Kunst und Kommunikative Praxis
2020W, künstlerisches Seminar (SEK), 4.0 ECTS, 1.0 SemStd., LV-Nr. S03601

Beschreibung

!ALLE ORTS-/TERMIN- UND INHALTSAKTUALISIERUNGEN BITTE UNTER DER LEHRVERANSTALTUNG "KÜNSTLERISCHE PROJEKTARBEIT - FELDFORSCHUNG IM WELTMUSEUM WIEN" EINSEHEN!

Das Weltmuseum Wien beherbergt über 200.000 ethnografische Objekte aus unterschiedlichen Teilen der Welt, die einem regionalen Prinzip folgend auf 9 Sammlungen aufgeteilt sind. Die Spannweite reicht von seltenen mexikanischen, hawaiianischen oder brasilianischen Federobjekten über wertvolle Bronzen aus Benin hin zu alltäglichen Schirmkappen aus den USA oder zeitgenössischer Kunst. Das Anlegen der Sammlungen in diesem Ausmaß wurde erst durch Imperialismus und Kolonialismus ermöglicht: Machtsysteme, die sich bis heute auf Globalisierung und Ressourcenverteilung auswirken. Ethnologische Museen sehen sich daher seit ihrer Gründung mit Kritik konfrontiert.

In Anlehnung an das 2012 von Clémentine Deliss kuratierte Ausstellungsprojekt Objekt Atlas - Feldforschung im Museum am Frankfurter Weltkulturen Museum, befasst sich das Seminar mit der Problematik ethnologischer Sammlungen im Allgemeinen und im Speziellen mit dem Weltmuseum Wien.

Es gewährt zum besseren Verständnis musealer Abläufe einen Einblick in dessen Innenleben: Dieses funktioniert durch das Zusammenwirken verschiedener Abteilungen und wissenschaftlichen Disziplinen, wie die Kultur- und Sozialanthropologie, die Konservierung und Restaurierung und die Kulturvermittlung.

—> Wo und wie werden die Artefakte aufbewahrt?

—> Wie werden sie in den Ausstellungsräumen präsentiert und wie wirkt sich das auf unsere Vorstellungen und unser Verständnis von kultureller Identität aus?

—> Wie geht das Museum mit belasteter Provenienz von Artefakten um?

—> Ist Restitution immer sinnvoll und möglich? Worauf kommt es dabei an?

Im WS besteht die LV demnach aus einem Mix an Führungen in den Ausstellungsräumen, Depots und Werkstätten des WMW, sowie Vorträgen, Lese-, Diskussions- und Reflexionsrunden an der Angewandten.

Zudem bekommen die Studierenden die Möglichkeit in den Ausstellungssälen und unterschiedlichen Depotbereichen des WMW Artefakte oder räumliche Situationen zu zeichnen. Das Zeichnen ist als begleitende, reflexive Praxis gedacht.

Das Sommersemester baut auf den Inhalt des Wintersemesters auf, hier kommt die Frage ins Spiel inwiefern ein kulturvermittelnder oder künstlerischer Zugang den Diskurs zum Umgang mit sensiblem kulturellem Erbe weitertragen und bereichern kann. Im Rahmen des Seminars werden einige zeitgenössische künstlerische Positionen zu diesem Thema vorgestellt.

Zudem erarbeiten die Teilnehmer*innen ein eigenes Kunstvermittlungs- oder künstlerisches Projekt.

Es wird Ausstellungsbesuche geben, sowie Lese-, Diskussions- und Reflexionsrunden an der Angewandten zur Weiterentwicklung der eigenen Arbeit.

Prüfungsmodalitäten

Regelmäßige und aktive Teilnahme, Lektüre der Texte, sowie das Führen eines Skizzen- und Recherchebuches im Wintersemester und Erarbeitung sowie Präsentation eines Kunstvermittlungs- oder künstlerischen Projekts (inklusive Abgabe der Arbeit in digitaler Form) im Sommersemester sind für den positiven Abschluss des Seminars erforderlich.

Anmerkungen

Max. Teilnehmer*innen: 10

Online- Anmeldung

Infos per Mail: nicole.miltner@uni-ak.ac.at

Einstieg ins Sommersemester nur nach Absprache möglich!

Dieses Seminar (bestehend aus 2 Bausteinen: Praxen_Feldforschung im Weltmuseum Wien_LV.Nr.: S03103), und Künstlerische Projektarbeit - Feldforschung im Weltmuseum Wien_LV.Nr.: S03102) ist in dieser Kombination auch anrechenbar für die IT-Phase als Projektseminar/Forschung (4 ECTS). Aus diesem kann die BA Arbeit entwickelt werden, für die dann nochmals 2 ECTS Punkte zusätzlich vergeben werden.

Eintritt ins Museum, sowie Führungsbeiträge (4,5€) müssen die Studierenden selbst übernehmen

2-3 Zusatztermine nach Absprache, wenn als Bachelorseminar verwendet Einzelgespräche nach Absprache 

Schlagwörter

gebundenes Zeichnen, Postkolonialismus, Kolonialismus, ethnologische Sammlungen, Museologie, Kultur- und Sozialanthropologie, Konservierung und Restaurierung, Kulturvermittlung, Weltmuseum Wien

Termine

13. Oktober 2020, 13:45–17:00 Treffpunkt vorm Auditorium VZA 7, bitte pünktlich , „Erstbesprechung, Entstehungsgeschichte des Weltmuseum Wien“
20. Oktober 2020, 13:45–17:00 Weltmuseum Wien Treffpunkt Kassenraum , „Überblicksführung ständige Sammlung/ Zeichnen im Ausstellungsraum/ Skizzen- und Recherchebuch und Zeichentools mitbringen/ bis 10.11. lesen: "Die Provenienz der Kultur" von Bénédicte Savoy“

LV-Anmeldung

Von 14. September 2020, 23:00 bis 12. Oktober 2020, 23:59
Per Online Anmeldung

Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Bachelor): Künstlerische Praxis (kkp): IT: Künstlerisches Projektseminar (kkp) 067/001.30

Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Bachelor): Künstlerische Praxis (kkp): IT: Künstlerisches Bachelorseminar (kkp) 067/001.35

Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Erweiterungsstudium): Künstlerische Praxis (kkp): IT: Künstlerisches Projektseminar (kkp) 067/001.30

Mitbelegung: nicht möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: nicht möglich