Performance und/als ortsbezogene Kunst (Theorie) -,ob?scene'

Krassimira Kruschkova
Institut für Bildende & Mediale Kunst, Ortsbezogene Kunst
2020W, Vorlesung und Übungen (VU), 2.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S03437

Beschreibung

Wintersemester 2020/2021: Performance und/als ortsbezogene Kunst (Theorie) – ‚ob?scene’

Künstlerische Formen wie Minimal Art, Postmodern Dance, Land Art, Performance Art, Aktionismus, postdramatisches Theater, zeitgenössische Tanz-Performance – in all ihren Differenzen – denken Kunst in spezifischen raum-zeitlichen Ökonomien. Sie entwickeln Aufmerksamkeit für performative ortspezifische Bezüge, untersuchen Möglichkeitsbedingungen, Orte selbst als Medium zu nützen. Ortsbezogene Performances hinterfragen – auch als Wiederstand gegen einen neoliberalen performativen Leistungsbegriff – ihr eigenes Potenzial, indem sie die eigenen Grenzen performativ abschreiten und dadurch sichtbar machen.

Die Zäsur des Fragezeichens im zweiten Teil des Lehrveranstaltungstitels ‚ob?scene’ und seine gebrochene Mehrsprachigkeit (dt./engl.: ob/scene, auch homophon: seen) markieren das performative Paradox des Sichtbar-Unsichtbaren. Ob szenisch überhaupt also der markierte Sicht-Entzug der Darstellung? Das Obszöne bezeichnet das Allzu-Sichtbare und zugleich das, was nur ‚ob-scaena’, außerhalb der Bühne liegt. Es gilt, performative Orte expliziter Vakanz zu analysieren. Befragt werden die Möglichkeiten, einer spektakulären Gegenwart des Allzu-Sichtbaren Strategien des Spekulativen kritisch entgegenzusetzen: Spekulation statt Spektakel.

Thematisiert werden bedeutende historische wie zeitgenössische Positionen von Performance bzw. ortsbezogener Kunst (z.B. Yvonne Rainer, Bill Bollinger, Joan Jonas, Gordon Matta Clark, Allan Kaprow sowie Anne Imhof, Tino Sehgal, Christoph Schlingensief, Hannah Hurtzig, Francis Alÿs, Meg Stuart, Mette Ingvartsen). Fokussiert werden noch speziell österreichische Positionen (historisch: z.B. Valie Export, Peter Weibel, Birgt Jürgenssen, Günter Brus, Hermann Nitsch und zeitgenössisch: z.B. Claudia Bosse, Barbara Kraus, Nikolaus Gansterer, Willi Dorner, Jakob Lena Knebl, Barbis Ruder) sowie künstlerische Arbeiten des ehemaligen Ostblocks (z.B. Marina Abramović, Mladen Stilinović, Alexandra Pirici, Ivana Müller, Janez Janša, Boyan Manchev, Manuel Pelmus). Begriffe wie ‚Arbeit’ und ‚Position’ werden dabei in ihrem mehrfachen Wortsinn thematisch.

Dieser Wintersemester-Kurs bietet die Theorie zum praktisch-orientierten Sommersemester-Kurs.

Unterrichtsform: Live-Vorlesung bzw. online-tools wie Zoom, Email, Vimeo etc.

Prüfungsmodalitäten

Referat oder kurze schriftliche Arbeit

 

Anmerkungen

NEU: Wir müssen uns nun – so die neue Corona-Regelung für November – für meinen Theorie-Kurs online treffen.  Die Links zu unseren Zoom-Meetings schicke ich wöchentlich per E-Mail.

 

Die Lehrveranstaltung findet jeden Montag, 10:00-12:00 h, statt.

Termine: 12.10.; 19.10; 9.11.; 16.11.; 23.11.; 30.11.; 7.12.; 14.12; 11.01.; 18.01.; 25.01.

 

Schlagwörter

Ortsbezogene Kunst, Tanz, Konzeptkunst, Performance

LV-Anmeldung

Von 15. Juli 2020, 20:20 bis 31. Oktober 2020, 23:59
Per Online Anmeldung

Bildende Kunst (2. Studienabschnitt): Technischer Kontext künstlerischer Praxis: Fachspezifische Techniken 605/203.01

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich