Vorlesung. Diese Vorlesung besteht aus einer wöchentlichen Sendung eines Vorlesungstextes an alle Studierenden, und aus einer Fragesession zum Zeitpunkt der Sitzung, durch ZOOM. Die Parameter, um an der Sitzung teilzunehmen, werden an die Studierenden versandt.

Alle Texte sind im Ordner in der ownCloud zu finden.

Jacques Rancière. Der unwissende Lehrmeister

Der unwissende Lehrmeisterscheint auf dem ersten Blick ein leichtes Buch, das an einem Nachmittag gelesen werden kann und dessen Methode einer „Gleichheit der Intelligenzen“ mit einer Art sokratischer Mäeutik oft verwechselt wird. Doch birgt diese Einfachheit eine vernichtende Kritik der uralten Verstrickung von Philosophie und Pädagogik, die jene in einer hierarchischen Ordnung festschreibt. Ausgehend von dieser Kritik, werden in dieser Vorlesung alle Umwirkungen des Denkens untersucht, die das Buch beinhaltet. Philosophie soll nichts voraussetzen, der unwissende Lehrmeister setzt Gleichheit voraus. Der Philosoph weiß, daß er nichts weiß, der unwissende Lehrmeister will von der Unfähigkeit zu denken nichts wissen. Die Philosophie ordnet das Denken einem Fortschreiten zu, die „Gleichheit der Intelligenzen“ schaltet das Buch als fremdes Drittes zwischen die ihrer Rollen beraubten Schüler und Lehrmeister, als Mittel zur Wahrung der Distanz und als gleichzeitig verbindendes Band zwischen den Disputanten.

Literatur:

Jacques Rancière: Der unwissende Lehrmeister, Passagen Verlag 2007.

Prüfungsmodalitäten

Zur Wahl:
- Ein Kommentar zu einem Kapitel des Buches
- Die Behandlung einer ausgewählten Frage, nach Absprache
- Die Zusammenfassung von drei Vorlesungen
Maximum 12 Seiten