Medientheorie und Prozessphilosophien

Arantzazu Saratxaga Arregi
Institut für Bildende & Mediale Kunst, Medientheorie
2019W, wissenschaftliches Seminar (SEW), 3.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S03200

Beschreibung

Im Allgemeinen haben die Medientheorien der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen deutlichen Bezug zu den Prozessphilosophien, die sich mit Prozessen als Grundannahme der Realität beschäftigen. Laut den Prozessphilosophien ist die Wirklichkeit eine dynamische und komplexe Struktur, die aus in permanenter Veränderung befindlichen Prozessen besteht. Der Kosmos ist laut den Prozessphilosophien ein prozesshafter ontologischer Ort bzw. Topos (Whitehead), wobei das Werden das Grundprinzip der Realität darstellt (Deleuze). Vor dem Hintergrund des wissenschaftlichen Paradigmas der modernen Physik des 20. Jahrhunderts findet die vom klassischen metaphysischen Denken bestrittene Kategorie des Werdensim Rahmen der Medientheorie und unter dem Einfluss der Kybernetik neuerlich Anerkennung. Die wissenschaftlichen, kybernetischen, künstlerischen und medientheoretischen Epistemologien (Knowledge) befinden sich bei der folgenden Aussage im Einklang: Die Wirklichkeit besteht nicht aus verorteten Objekten, sondern aus einem Feld, das aus Interaktionen von Prozessen und Ereignissen zusammengesetzt ist (Stengers), gleich wie die Systeme nicht aus der Summe ihrer Teile, sondern aus der Interaktion von Elementen und Prozessen bestehen. In diesem Kontext geht die Kybernetik folgenden Fragen nach: Wie verhält sich ein System? (Ashby) Wie wirken die Veränderungen eines Teiles des Systems auf das Ganze? Diese Veränderungen erfolgen nicht auf der Grundlage der metaphysischen Logik, sondern auf der Basis einer zirkulären Kausalität(Heinz von Foerster). Das Ziel des Seminars besteht darin, die Frage nach den Prozessen auf der ontologischen Basis (die Realität besteht aus Prozessen, nicht aus Substanzen) aus der Sicht der Theorien der Medien des 20. Jahrhunderts (das durch die Medien geschaffene Milieu ist prozessual) und der Kybernetik (Sie beschreibt die Funktionsweise von Prozessen im System) zu erklären.

Prüfungsmodalitäten

Anwesenheit, Referat und schriftliche Arbeit.

Schlagwörter

Werden, Prozess, zirkuläre Kausalität, Innen, Außen, Kybernetik

Termine

08. Oktober 2019, 09:15–12:45 Seminarraum 27
22. Oktober 2019, 09:15–12:45 Seminarraum 27
05. November 2019, 09:15–12:45 Seminarraum 27
19. November 2019, 09:15–12:45 Seminarraum 27
03. Dezember 2019, 09:15–12:45 Seminarraum 27
17. Dezember 2019, 09:15–12:45 Seminarraum 27
31. Dezember 2019, 09:15–12:45 Seminarraum 27
14. Jänner 2020, 09:15–12:45 Seminarraum 27
28. Jänner 2020, 09:15–12:45 Seminarraum 27

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