2020S
Daniel Aschwanden
Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Kunst und Kommunikative Praxis
2019W, künstlerisches Seminar (SEK), 2.0 ECTS, 2.0 SemStd., LV-Nr. S03135
Performance and urban matters Daniel Aschwanden www.art-urban.org
die Stadt performen
Die Lehrveranstaltung ist Teil des APL (Angewandte Performance Laboratory)
Performen unter den Bedingungen einer performativen Konsum – und Medien Gesellschaft: Der projektorientierte Intensiv- Workshops als Blockveranstaltunng verdeutlicht Ansätze künstlerischer Herangehensweisen in Theorie und Praxis. Ansätze persönlicher künstlerisch-performativer Praxis werden entwickelt und ins Verhältnis zu kollektiven, Arbeitsweisen gesetzt.
Das Seminar gliedert sich in zwei geblockte Intensivphasen:
Schwerpunkt 1: performing ZOMIA Performance Festival
und
Schwerpunkt 2: Körperintensive
1 ZOMIA - Kunst_Leben_Widerständigkeit_
Diesem Projekt, das ich gemeinsam mit dem chinesischen Kulturhistoriker und Anthropologen Duan Hongwei realisiere, liegt das Konzept von „Zomia“ des Historikers Wilem van Schendel und des sich darauf beziehenden Anthropologen James Scott zugrunde. Letzterer spricht über die hügeligen Regionen Südostasiens als „Ressort einer Gegengeschichte in der Evolution humaner Zivilisation“, als einen Platz „wo sich die staatliche Macht nur schwach, wenn überhaupt manifestieren konnte“.
Wir beziehen uns auf das aktive Verb „to zomia“ (Mai Na M. Lee) um in die Gedankenlandschaft eines „zomia of the mind“ eines imaginären Zomia einzutreten. Dieses Utopia und ihm zugeordnete künstlerische und soziale Praktiken sind Programm um vielfältige, „queere“ Methoden und Anwendungen zu finden. Diese stehen für Diversität und transportieren dekolonialisierende Ideen und Handlungsstrategien in performativen Assemblagen. Der Fokus liegt darauf, Modelle künstlerischer und sozialer Aktivitäten und von Organisation jenseits des Begriffes „Nation“ und darauf bezogener nationalistischer Vokabularien zu finden und zu entwickeln.
In diesem Sinne dienen etwa Bergzüge, oder Fluss-Systeme als Orientierungsfiguren mehr als imperiale Grenzziehungen.
Austausch
Im Festival geht es um einen realen und fiktionalen Kultur-Austausch. Reale PerformerInnen aus den geografischen Zonen lernen sich selbst und Agierende vor Ort kennen, stellen ihre Arbeiten vor, diskutieren gemeinsam und entwickeln innerhalb dieser Begegnungen fiktionale Ansätze. Es geht um Agieren jenseits der analogen und digitalen Vermessungs- und Ordnungsstrategien des (National-) Staates. Wir beziehen uns auf Realitäten des Sozialen, der Gesellschaft, basierend auf Lokalität und Regionalität. Das bedeutet nicht, urbane Zeitgenossenschaft und Zugänge zu Technologien zu negieren, sondern vielmehr, zu versuchen, sie ins Verhältnis zu menschlichen Maßstäben zu bringen und Alternativen zu vorherrschenden Kontexten des Neoliberalismus und des Nationalstaates zu formulieren.
Wir sehen Zomia- Kunst als einen asiatisch –europäischen Austausch und laden KünstlerInnen dazu ein, die wir weniger als nationale ExponentInnen betrachten, sondern vielmehr den jeweiligen landschaftlichen Topologien zugeordnet sehen.
Ziel ist, Konzepte zeitgenössischer Performance und ihrer vielfältigen und transdisziplinären Strategien vorzustellen als Komplex vielfältiger Ansätze und Untersuchungen, die sich in einem Prozess konstanter Entwicklung befinden . Wir sind wir neugierig , welche neuen Fragen sich aus den spezifischen Arbeiten der eingeladenen Gäste ergeben und auf welche Resonanz sie hier stossen. Vielleicht führen sie zu neuen Fragen mehr als als zu Antworten. Eine unserer Grundfragen lautet: „Wie entwickeln KünstlerInnen auf alltäglicher Basis Widerständigkeit gegen autoritäre Behörden, Kapital, Kunstmarkt, korrupte soziale Klassen?“
Seminarteilnehmer*innen nehmen am Zomia Performance-Festival teil . Nach einer Einführung Aschwanden / Duan stehen eine Begegnung und ein Mikro Workshop mit einer / einem asiatischen der 6 geladenen PerformerInnen auf dem Programm.
Weiters sind der Besuch von Performances, Lectures und der Künstlergespräche sowie Diskussionen Teil des Seminars.
2 Körperintensive
Der 2. Teil des Seminars setzt einen Schwerpunkt auf die intensive Auseinandersetzung mit dem Körper als performativem Medium.
Eine Trainingsstruktur vermittelt offene Begegnungen mit dem eigenen und anderen Körpern. Anweisungen und Übungen vor dem Hintergrund zeitgenössischer Tanz-und Performance Praxis, somatische Körperarbeit mit Aspekten von Tai Ji, Yoga und Contact-Improvisation sensibilisieren die (Körper-) Wahrnehmung, setzen Impulse für persönliche Forschung und die Entwicklung körperbasierter performativer Strategien. Ein Bewusstsein für Konstruktionsformen (performativer) Präsenz entwickelt sich.
In persönlichen und Gruppen Improvisationen besteht die Gelegenheit Erfahrungen performativ umzusetzen, in Verbindung zu eigenen Arbeiten Anwendungen zu finden.
Workshop ZOMIA 05.11.- 10.11. (evtl.12.11.)
Vorbesprechung NEU: 30. 10. 2019 18h VZO7 Cafeteria
5. Nov. ca. 4 Stunden nach Absprache
6.Nov.ca. 4 Stunden nach Absprache
7.Nov.ca. 4 Stunden nach Absprache
8.Nov. Performanceprogramm ab ca. 17h
9. Nov. Performanceprogramm ab ca. 17h
10.11. 19-22h open Kitchen – Abendessen mit PerformerInnen
11.11. Exkursion KünstlerInnen-Zentrum Budapest ( Teilnahme Exkursion freiwillig)
12.11. Rückkehr nach Wien, Roundtable
Körperintensive: 29.11. – 01.12
29.11. 18 - 22 h Seminarraum 9 OKP
30.11. 11 – 18 h Seminarraum 24 VZO7
01.12. 11 – 18 h Seminarraum 24 VZO7
Präsenz und Mitarbeit im Seminar
eigene Performance und/oder kollektive Performance
schriftliche Reflexion
Performance, Kunst im öffentlichen Raum
30. Oktober 2019, 18:00–19:00
Von 19. August 2019, 11:45 bis 05. November 2019, 11:45
Per Online Anmeldung
Per E-Mail: dja@art-urban.org
Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Bachelor): Künstlerische Praxis (kkp): FOR: Künstlerische Projektarbeiten (kkp) 067/001.20
Mitbelegung: nicht möglich
Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: nicht möglich