Was heißt es eigentlich: „mit Sprache arbeiten“? Mit Texten arbeiten? Bei einem Frühstück in einem Hotel in Kaiserslautern fragte Peter Handke mich einmal, darauf hingewiesen, ich hätte „Schreiben“ studiert, ob man Schreiben überhaupt lernen könne - ihm zufolge könnte man nämlich nur lesen lernen.

In diesem Sinne lesen wir. Gemeinsam. Laut. Am besten unsere eigenen Texte - und versuchen eine Sprache für diese Texte zu entwickeln. Und im besten Fall gibt es diese Sprache noch gar nicht. Wir werden sehen.

 

Ich möchte vor allem die Texte der Seminarteilnehmer*innen kennenlernen, gemeinsam lesen, besprechen, gemeinsam lernen und überlegen, was es vielleicht jeden Tag aufs Neue heißen wird, für uns Autor*innen, mit Sprache zu arbeiten.

In diesem Sinne möchte ich am liebsten im Seminar die Texte der Seminarteilnehmer*innen (laut) lesen, diskutieren und besprechen.

 

Falls aus welchen Gründen auch immer niemand Texte mitbringt, lesen wir einfach folgendes:

 

Rosi Braidotti - Cyberfeminismus mit einem Unterschied

Ha-Joon Chang - Economics, Science Fiction and Comparative Studies

Laura Cuboniks - Xenofeminismus

Laura Horn - Future Incorporated

Elfriede Jelinek - Winterreise

Sarah Kane - 4:48

Heiner Müller - Gedichte

Rene Pollesch - Schmeiß Dein Ego weg

Einar Schleef - Droge Faust Parsifal

Zheng Xiaoqiong - Poems

 

Außerdem haben wir Probenbesuche im Schauspielhaus Wien vor uns, um zu überprüfen was es heißt, mit sogenannten zeitgenössischen Texten zu „arbeiten“. Weil was heißt eigentlich mit einer Sprache „arbeiten“? Termine und Details dafür besprechen wir im Seminar.

Anwesenheit, aktive Teilnahme an Textbesprechungen und Diskussion.