Einführung Essay

Doron Rabinovici
Institut für Sprachkunst, Institut für Sprachkunst
2019W, Vorlesung und Übungen (VU), 2.0 ECTS, 1.0 SemStd., LV-Nr. S00270

Beschreibung

In der Veranstaltung wird den Ursprüngen und den Bedingungen des Essays nachgegangen. Die Eigenheiten und die Anwendungen werden diskutiert, um zu verstehen, worin die Vorzüge und die Grenzen dieses Genres liegen. Hierbei geht es auch darum, zwischen verschiedenen Formen des Essays unterscheiden zu lernen.

Es liegt im Charakter des Themas, daß seine Definition nicht leicht fällt, denn der Essay lebt von einer Offenheit, die jedes Dogma in Frage zu stellen bereit ist. Er rebelliert gegen die Vorstellung von Wahrheit als eine totale. „Der Anfang jeden Essays“, wußte Schlegel bereits um 1799, ,“muß rhetorisch, das Ende ironisch sein - oder mit Ironie anfangen und mit Rhetorik endigen“. Der Essay ist die Fertigkeit des Unfertigen. Die Essayistik unterwirft sich nicht der Domäne der Zuständigkeit, läßt sich nicht auf ein Fachgebiet oder einen Wissensbereich einengen, was die Debatte über den Essay als Form im Deutschen prägt.
Eine eigene Bedeurtung erfährt indes der Essay in Zeiten populistischer Zuspitzung, weshalb auch auf die Tradition und die Gegenwart des literraisch politischen Essays in der österreichischen Literatur hingwiesen werden wird.

In der Folge soll jeder Studierende einen kurzen Essay konzipieren und schreiben. Das gemeinsame Thema wird zusammen ausgewählt und diskutiert und aus je verschiedenen Perspektiven behandelt. Die Studierenden selbst sind es also, die hier die Entscheidung treffen, um dann auf unterschiedliche Weise sich einem Aspekt zu nähern, der in Form und Inhalt mit dem Thema der Lehrveranstaltung verbunden ist.

Literatur:

Adorno, Theodor W.: Der Essay als Form (1958), in: Ders., Noten zur Literatur, (Frankfurt a.M. – 1981) S. 9-33.

Jelinek, Elfriede: Die Schranken fallen. Was zu fürchten vorgegeben wird; http://www.a-e-m-gmbh.com/wessely/f12nov.htm

Michael Köhlmeier: Erwarten Sie nicht, dass ich mich dumm stelle. Reden gegen das Vergessen
dtv, München 2018

Lucács, Georg (1911): Über Wesen und Form des Essays. Ein Brief an Leo Popper; in: Die Seele und die Formen; (Berlin – 1911 S. 3 – 39.

Sonntag, Susan: Kunst und Antikunst, Frankfurt a. M. 1982.

Tucholsky, Kurt: Die Essayisten (Kritiken und Rezensionen) 1931 in: http://www.textlog.de/tucholsky-essayisten.html

 

Prüfungsmodalitäten

Grundlagen der Benotung: Anwesenheit, aktive Teilnahme, Vorlage eigener Texte, sichtbare Entwicklung der Arbeit am eigenen Text.

Termine

21. Oktober 2019, 15:00–17:00 Seminarraum Sprachkunst
04. November 2019, 15:00–17:00 Seminarraum Sprachkunst
02. Dezember 2019, 15:00–17:00 Seminarraum Sprachkunst
16. Dezember 2019, 15:00–17:00 Seminarraum Sprachkunst
13. Jänner 2020, 10:00–13:00 Seminarraum Sprachkunst
27. Jänner 2020, 10:00–13:00 Seminarraum Sprachkunst

LV-Anmeldung

Von 01. September 2019, 00:00 bis 29. September 2019, 23:59
Per Online Anmeldung

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich