Scan Scroll Surf - Praktiken und Regime des Digitalen

Christian Höller
Institut für Kunst und Gesellschaft, Kunst- und Wissenstransfer
2019S, Seminar (SE), 2.0 SemStd., LV-Nr. S02254

Beschreibung

Das „Digitale“ ist inzwischen tief in unseren Alltag eingedrungen, ja hat auch die künstlerische Arbeit auf profunde Weise zu durchsetzen begonnen. Um genauere Aufschlüsse über diesen fortschreitenden Prozess zu erlangen, braucht es zunächst eine überblicksartige Erfassung des Gegenstandsbereichs: Wie lässt sich das „Digitale“ überhaupt, zumal kritisch, reflektieren? Wie  wirkt sich die primär technisch vonstattengehende „Digitalisierung“ auf unterschiedlichen Realitätsebenen aus? Und auf welche Weise werden dabei Bereiche wie Kultur und Freizeit, Wirtschaft und Politik bis hin zu künstlerischer Praxis unumkehrbar verändert?

Unter dem Motto „Scan Scroll Surf“ wollen wir, ausgehend von der alltäglichen Handhabe des Digitalen, eine Art kritische Bestandsaufnahme versuchen. Wo und wie, mittels welcher techno-kultureller Verfahren, hat das Digitale unsere Verhaltens- und Interaktionsweisen grundlegend neuzuformatieren begonnen? Inwiefern, und um welchen Preis, ist sein „Dispositiv“ in das Zentrum unseres kulturellen (und sonstigen) Handelns vorgedrungen? Und wie hat sich eine „postdigitale Ästhetik“ – wenn man darunter das Nicht-mehr-Zurück-Können hinter einen bestimmten Status quo versteht – in all unsere Hervorbringungen, ob beabsichtigt oder nicht, einzuschreiben begonnen?

Anhaltspunkte bietet dabei die Orientierung nach „Praktiken“ und „Regimen“. Letzteres meint jene Art der Machtausübung, die auf der Basis von Digitalisierungsprozessen immer weiter in die Gesellschaft hinein vordringt und das Leben einem zunehmend „algorithmischen“ bzw. „berechnenden“ Zugriff aussetzt. Ein Schlüsselbegriff ist dabei jener der Disruption, des Bruchs mit dem Althergebrachten, der ein zentrales Credo des Silicon-Valley-Denkens darstellt. Disruption soll auf verschiedensten Ebenen – vom Ökonomischen und Sozialen bis hin zum Kulturellen, Künstlerischen – beleuchtet und anhand repräsentativer Ansätze und Werke erläutert werden. Welche „Praktiken“ sind denkbar, die die Macht des disruptiven Moments, den wir gegenwärtig erleben, aufzeigen, kritisieren, einschränken oder unterlaufen? Wie sehr können diese Praktiken den digitalen Regimen tatsächlich Paroli bieten? Wie ist es, anders formuliert, um ihr Widerstands- und Emanzipationspotenzial bestellt?

Prüfungsmodalitäten

Referat bzw. schriftliche Fassung

Termine

06. März 2019, 10:15–13:30 Seminarraum 5
20. März 2019, 10:15–13:30 Seminarraum 5
03. April 2019, 10:15–13:30 Seminarraum 5
08. Mai 2019, 10:15–13:30 Seminarraum 5
22. Mai 2019, 10:15–13:30 Seminarraum 5
05. Juni 2019, 10:15–13:30 Seminarraum 5
19. Juni 2019, 10:15–13:30 Seminarraum 5

LV-Anmeldung

Von 01. Februar 2019, 00:00 bis 06. März 2019, 00:00
Per E-Mail: christian.hoeller@uni-ak.ac.at

Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Bachelor): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Lehrveranstaltungen nach Wahl aus Wissenschaftliche Praxis (4.0 ECTS) 067/003.80

Lehramt: Unterrichtsfach dex (Bachelor): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Lehrveranstaltungen nach Wahl aus Wissenschaftliche Praxis (4.0 ECTS) 074/003.80

TransArts - Transdisziplinäre Kunst (Bachelor): Theoretische Grundlagen: Theoretische Grundlagen (4.0 ECTS) 180/003.01

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich