Der Begriff Raum ist in den bildenden Künsten vielschichtig und muss nicht ausschließlich durch die Zentralperspektive erfasst werden. Bei vorstelligen Stilen können alle Positionen des Bildes gleichwertig sein, das Geschehen muss sich nicht auf ein Zentrum hin orientieren und die Beziehung vom Materiellem und Immateriellem wird nicht durch die Beschränkung einer naturalistischen Darstellungsweise eingeengt.

Auch in vergangenen Epochen war die Perspektive nicht bloß eine rein sachliche Methode der Abbildung und ein zweckgebundenes Instrumentarium, sondern verwies immer auf einen ideellen und geistigen Hintergrund, durch den die bildenden Künste in die gesellschaftlichen Zusammenhänge der jeweiligen Epoche eingebunden waren.

Der Begriff des Raumes ist stets kulturell geprägt und machte in der abendländischen Geschichte verschiedene Entwicklungsphasen durch bis zu unserem heutigen Raumverständnis. Doch der physische Raum ist auch mit dem Raum unserer Vorstellung verbunden und vor allem gibt es immer wieder verschwommene Bereiche und Grauzonen, wo sich der Begriff Raum eigentlich nicht exakt fassen lässt. Der Raum der sinnlichen Wahrnehmung, der geometrische Raum und der philosophische Raum stellen verschiedene Konzepte dar, die kulturell definiert sind.

Regelmäßige Anwesenheit, Projekt/Referat