Mehrdisziplinäres Projekt: Grafik Design und Fotografie 2

Britta Thie
Institut für Design, Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien
2018W, Vorlesung und Übungen (VU), 2.0 SemStd., LV-Nr. S02444

Beschreibung

Auto – Fi

Es ist inzwischen gängige Praxis, Narrative des Selbst auf Plattformen wie Instagram, SoundCloud und Facebook auszustellen. Diese Medien bieten auch für die künstlerische Produktion eine Reichweite jenseits des Kunstkontexts, wobei Aspekte des Privaten und Professionellen oft unentwirrbar vermischt, somit auto-fiktional und auch vermarktbar werden.

 

Wie wirken sich die Prozesse des Filterns, Selbst-Brandings und der Kommodifizierung des Selbst auf die künstlerische Produktion und deren öffentliche Wahrnehmung aus? Unter diesem Gesichtspunkt sollen Phänomene wie Reenactment und LARPing (Live Action Role Playing) als Methoden der Narration verstanden werden.

 

Auch die TV-Serie und Podcasts als Format episodischen Erzählens erleben derzeit eine Renaissance, ausgelöst durch die hohe Popularität von Streaming-Plattformen wie Netflix, Amazon Prime, Spotify oder SoundCloud. Darin spiegelt sich eine Veränderung der Aufmerksamkeitsökonomie auf gesellschaftlicher Ebene und innerhalb persönlicher Beziehungen wider.

 

Die Bindung der Zuschauer an das Serienformat entsteht dabei auch über einen gesteigerten Identifikationsdruck. Das Prinzip „High Res“ lässt sich von der Ästhetik der Bildschirme auch auf die hochrealistische Erzählweise von Serien wie etwa in der norwegischen Web-Serie SKAM oder der HBO-Produktion „Girls“ oder Jil Soloway’s „Transparent” übertragen (die ungeschönten fast dokumentarisch angelegten Plots, die Abkehr vom idealisierten Körper, Body-Positive Accounts, der weibliche Blick etc.). Die gefühlte Nähe, die hier zwischen Autor/in und Zuschauer/in vermittelt wird, ist nicht zuletzt durch die Form der Serie bedingt, die auch auf zeitlicher Ebene zum Bestandteil des täglichen Lebens wird.

 

Ausgehend von diesen Beobachtungen werden die Studierenden im Kurs die Gelegenheit zu angeleiteten Übungen haben. Es soll jeweils eine episodische Arbeit (je nach Anzahl der Kursteilnehmer) entstehen, die die Studierenden entweder allein oder in 2er-Gruppen produzieren.

 

Die jeweiligen Episoden müssen nicht filmisch umgesetzt werden, die Studierenden sind in der Wahl ihres Mediums frei. Sie können in unterschiedlichen Medien wie Podcasts, Zeichnung, Fotografie, 3D-Rendering, 3D-Film, VR-Film und auf Plattformen wie Instagram als Formate des episodischen Erzählens als (Web-)Serie, Live Performance, Comic o.ä. erprobt werden.

 

Die Arbeiten sollen dabei einer Narration folgen und können durch Sprech- oder Schreibtext begleitet bzw. durch Protagonist/innen in Form von Charakteren bespielt werden. Es können auch Computer-Generierte Stimmen dafür zum Einsatz kommen.

 

Anmerkungen

 

Begrenzte Teilnehmerzahl - eine Anmeldung ist leider nicht mehr möglich

Nur für Studierende der Studienrichtungen Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien sowie Grafik Design

 

Termine

14. Dezember 2018, 10:00–18:00 Abteilung Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien
15. Dezember 2018, 10:00–18:00 Abteilung Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien
16. Dezember 2018, 10:00–18:00 Abteilung Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien

LV-Anmeldung

Design: Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien (2. Studienabschnitt): Künstlerische Grundlagen: Interdisziplinäres Projekt (2.0 ECTS) 626/202.20

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich