Ästhetik und Politik: Lektüre zur Zeitkritik

Folgt man aktuellen Zeitdiagnosen, so unterliegt der Mensch zu Beginn des 21. Jahrhunderts einer neuen zweifachen Belastung. Er soll sein Leben  stets vervollkommnen und muss dabei nach Unverwechselbarkeit streben, nach Authentizität und Originalität beim Einkauf, beim Wohnen, Reisen und bei allen Aktivitäten in seiner Freizeit. Andreas Reckwitz spricht dabei vom „kuratierten Leben“. Welche neuen Formen der narzisstischen Subjektbildung werden darin forciert, welche Formen der Distinktion und Ungleichheit werden geschaffen? Welche Rolle spielt die Kunst und der Habitus des Künstlers in dieser neoliberalen Inszenierung?

Die Fragen werden wir anhand der Lektüre mehrerer Texte diskutieren. Im Mittelpunkt stehen Kapitel aus Steffen Mau: Das metrische Wir. Über die Quantifizierung des Sozialen. Berlin 2017 u. Andreas Reckwitz: Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne. Berlin 2017. Die Termine im Nov. u. Dez. werden gemeinsam mit dem Institut für Kunst und Gestaltung (TU Wien) durchgeführt und im TU-Seminarraum 264/1 in der Karlsgasse 13 (1040) stattfinden.

Vorbesprechung: Di., 16. Okt., 17.00 (Seminarraum 22, Vordere Zollamtsstraße 7, 3. Stock)