Ziel der Lehrveranstaltung ist es, durch die gemeinsame Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien und Techniken dem Künstler/der Künstlerin bzw. dem Studenten/der Studentin einen möglichst eigenständigen und der Struktur des eigenen Denkens entsprechenden wechselseitigen und dynamischen Umgang mit Materialien und den damit verbundenen Ideenpotentialen zu ermöglichen. Denn wie wir vielleicht alle schon einmal erfahren haben, bleibt keine ursprüngliche Idee in ihrer Verfasstheit nach einem ersten Kontakt mit der Wirklichkeit und der Materialität der Welt so bestehen wie sie war sondern sie wird sich verändern und mehr noch:

Der Kontakt unserer Hände mit den Materialien und den Schlacken der Welt gebiert Ideen wie Ungeheuer, die wir erst zähmen müssen um mit ihnen in die Zukunft zu reiten.

 

Ein ganz besonderer Augenmerk soll in diesem Wintersemester auf das Verhältnis zwischen Erzählung und Materialität.

Denn meiner Meinung nach ist im Feld der aktuellen Kunstproduktion einer der herausragendsten Diskurse derjeniger über die Materialität der Dinge und der Struktur der Oberflächen. Denn gerade die haptische Erfahrung der Stofflichkeit und der Materialität bildet den blinden Fleck in den mächtigen (post-)modernen Diskursen über das Symbolische und die Repräsentation.

 

Somit könnten wir die aktuellen Debatten um die Wahrnehmungen und Erfahrungen beim Berühren von Oberflächen und Materialien als ein Ende postmoderner symbolische Referenz- und symbolischer Dekonstruktionsdiskurse der Moderne sehen. Endlich sind wir frei und angekommen auf der nach allen Seiten hin offenen Ebene, das nach allen Seiten abschüssige Plateau, das alles bietet: Sand, Knochen, Steine, Holz, Erdöl, Nüsse, Silizium, seltene Erden, Glas, Licht und Schatten.

Mit diesen Materialien gilt es Erfahrungen zu machen. Kein Geist ohne Körper. Kein Display ohne Finger. Kein Auge ohne die Korpuskeln des Lichts.

 

Am Ende des Semesters mündet die Lehrveranstaltung in einer gemeinsamen Ausstellung in einem Wiener "off-space".

mindestens 70 % Anwesenheit, laufende Mitarbeit, Motivation,

teilnahme an einer finalen Ausstellung am Semesterende.