Gender Studies: Bildende Kunst und Philosophie - Acheiropoieta

Marion Elias
Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Philosophie
2018S, Vorlesungen (VO), 1.0 SemStd., LV-Nr. S50844

Beschreibung

Kunst - warum? Und was bitte ist das eigentlich...so ungefähr...?

Lange vor der "Erfindung" des - angeblich autonomen - Kunstwerks, vor dem Aufstieg des simplen Handwerkers zum artista waren Bilder vom Himmel gefallene Dinge, Acheiropoieta, nicht von Menschenhänden gemachte Verlängerungen Gottes in die Welt. Die Aufgaben der bildendenKunst zeigen sich seitdem aber nur marginal und oberflächlich verändert, selbst die klassische Moderne und die Avantgarden des vergangenen Jahrhunderts rückten gespickt mit Heilsversprechen an oder tauschten religiöse gegen politische Pflichten. In der kontemporären Kunst ist das Ästhetische zur Nebensache geworden, weitgehend irrelevant oder überflüssig, dafür stellt sich nun umso grösser ein ganzer Aufgabenkatalog als unhintergehbare Existenzberechtigung vor jedwede mögliche optische Lösung. Sämtliche Entpflichtungsmöglichkeiten scheinen der Kunst und den Künstlerinnen und Künstlern in die falsche Kehle zu geraten, missverstanden als Beginn der eigenen Abschaffung, stets beantwortet mit angeblich neuen, selbstgewaehlten Bindungen, Diensten und Bestimmungen, die über das Medium kaum zu lösen sein können und auch gar nicht gelöst werden müssten beziehungsweise sollten.

Wie stellt sich denn nun die "Kette" von Bildender Kunst und Philosophie - aus einem genderspezifischen Blickwinkel aus - dar, aktuell und historisch? Finden sich zu den Themenkreisen “Bilder versus Bilderverbot, Kult oder Kunst, Zeichen oder Magie, Geniekult oder Irrtum” lediglich aus europäischer Sicht Anhaltspunkte und wenn ja beziehungsweise nein - welche? Und was ist mit der Lieblingssentenz der letzten Zeit, der künstlerischen Forschung? Geht das überhaupt - und wenn ja, wie? Was wir eigentlich als “Kult” begreifen hat seine Parallelen im außereuropäischen Raum durchgehend behalten, und in Zeiten, die uns mit einer vehementen Rückkehr des Religiösen quasi weltweit konfrontieren scheint es durchaus angebracht, das System der “Aufklärung” neuerlich in Erinnerung zu rufen und gegebenenfalls zu kritisieren. Dies sowie parallele Fragen sollen in der Lehrveranstaltung bearbeitet werden.

Ziel der Vorlesung ist es, den Blickwinkel zwischen Vergangenheit und Gegenwart abwechselnd einzurichten, einerseits die Positionen des Künstlers/der Künstlerin und seiner/ihrer Arbeiten zwischen Beschwörung, Belehrung, Erzählung, Devotion, Repräsentation oder Verstörung zu verfolgen und zu beleuchten, andererseits die Rolle dieses „artista “ selbst im historischen und sozialen Wandel zu prüfen und, nicht zuletzt, sie zur Rolle, die je zeitgenössische Frauen in Wissenschaft und Kunst spielen konnten und mußten, vergleichend in Zusammenhang zu bringen. Die Beispielkette um die Aufgabe der bildenden Kunst zieht dabei auch außereuropäische Muster heran und analysiert prinzipiell Lesarten dessen, was als „Kunstwerk“ verstanden wird. Quasi als Resultat der Lehrveranstaltung wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Auslegung des erarbeiteten Themenkreises in (kurzer) wissenschaftlich-schriftlicher oder praktisch-künstlerischer erwartet.

Die Vorlesungsserie steht in lockerer Verbindung zum Gender Art Laboratory

Erster Terrmin (Vorbesprechung): Donnerstag, 15. März 2018, 12.30 c. t., Seminarraum Philosophie, Postgasse 6, 2. Stock;

LVs dann ab 12. April 2018, immer donnerstags, 12. 30 c. t. - 13.00, Seminarraum Philosophie, Postgasse

 

Prüfungsmodalitäten

Prüfungsmodalitäten

Schriftlich, mündlich, künstlerische Arbeit

 

 

 

Bitte beachten Sie die je aktuellen Einträge in der Homepage der Abt. Philosophie sowie die Facebook-Seite Abteilung Philosophie

 

Anmerkungen

Anmeldungen ab sofort unter

robert.maierhofer@uni-ak.ac.at
irene.gerersdorfer@uni-ak.ac.at

SPRECHSTUNDE von ao. Univ.-Prof. Mag. art. Dr. phil. Marion ELIAS (während der "normalen" Semesterzeit) ist jeweils dienstags zwichen 14.00h und 15.00h oder donnerstags zwischen 13.30 und 14.30h, Expositur Postgasse 6, 2. Stock, Abteilung Philosophie; Anmeldung per Mail unbedingt erforderlich unter

robert.maierhofer@uni-ak.ac.at

irene.gerersdorfer@uni-ak.ac.at

Schlagwörter

Philosophie, Kunst, Gender Studies

Termine

15. März 2018, 12:40–13:40 Seminarraum Postgasse
12. April 2018, 12:40–13:40 Seminarraum Postgasse
19. April 2018, 12:40–13:40 Seminarraum Postgasse
26. April 2018, 12:40–13:40 Seminarraum Postgasse
03. Mai 2018, 12:40–13:40 Seminarraum Postgasse
17. Mai 2018, 12:40–13:40 Seminarraum Postgasse
24. Mai 2018, 12:40–13:40 Seminarraum Postgasse
07. Juni 2018, 12:40–13:40 Seminarraum Postgasse
14. Juni 2018, 12:40–13:40 Seminarraum Postgasse
21. Juni 2018, 12:40–13:40 Seminarraum Postgasse
28. Juni 2018, 12:40–13:40 Seminarraum Postgasse

Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Bachelor): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Lehrveranstaltungen nach Wahl aus Wissenschaftliche Praxis (1.0 ECTS) 067/003.80

Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Bachelor): Weitere Schwerpunkte: Diversity, Gender und Queer Studies (1.0 ECTS) 067/030.05

Lehramt: Unterrichtsfach dex (Bachelor): Weitere Schwerpunkte: Diversity, Gender und Queer Studies (1.0 ECTS) 074/030.05

TransArts - Transdisziplinäre Kunst (Bachelor): Theoretische Grundlagen: Theoretische Grundlagen (1.0 ECTS) 180/003.01

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich