Gegen den Strich, ist der deutsche Titel von Joris Karl Huysmans Buch À Rebours. Der symbolistische Roman erschien 1884, im selben Jahr, in dem in Berlin die Kongo-Konferenz stattfand, - jenes einschneidende Ereignis, bei dem europäische Mächte die Aufteilung Afrikas verhandelten.

Nur wenige Jahre später schrieb Joseph Conrad die Novelle Herz der Finsternis in der er seine Erfahrungen von einer Reise nach Belgisch-Kongo, das seit 1885 als Privatbesitz des belgischen Königs Leopold II galt, verarbeitete.

In der Lehrveranstaltung interessieren wir uns für Querverbindungen zwischen Ausdrucksformen der Kunst und Literatur, wie jene des Symbolismus und Surrealismus, und wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen, die mit den politischen Verstrickungen des Kolonialismus in Zusammenhang stehen, nicht ohne die Folgen in den Blick zu nehmen, die bis in die Gegenwart reichen.

Wir folgen dem Rat Jean-Paul Sartres und haben den Mut, Frantz Fanons Manifest des Antikolonialismus zu lesen: Die Verdammten dieser Erde, ist eine Analyse der Unabhängigkeitskämpfe in Afrika, die wir mit den aktuellen politischen Ereignissen in Beziehung setzen.

In diesem Kontext veranstalten wir in Kooperation mit Eva Kernbauer vom Institut für Kunstgeschichte eine Exkursion nach Brüssel und anschließend nach Berlin zur Eröffnung der Berlin Biennale.

Teilnahmeberechtigt sind jene Studierenden, die eine der beiden angebotenen Lehrveranstaltungen besuchen: Gegen den Strich II und /oder Transkulturelle Spielräume der Moderne II.

Regelmäßige Anwesenheit, Mitarbeit, Prüfungsgespräch

Bei Teilnahme an der Exkursion nach Brüssel und Berlin, Vorbereitung eines Referates

Joris-Karl Huysman, Gegen den Strich, 1884

Michel Houellebecq, Unterwerfung, 2015

Sven Lindquist, Durch das Herz der Finsternis, 1999

Joseph Conrad, Das Herz der Finsternis, 1899

Frantz Fanon, Die Verdammten dieser Erde, 1966