Scan Scroll Surf - Praktiken und Regime des Digitalen

Christian Höller
Institut für Kunst und Gesellschaft, Kunst- und Wissenstransfer
2018S, Seminar (SE), 2.0 SemStd., LV-Nr. S02254

Beschreibung

Das „Digitale“ ist inzwischen tief in unser Handeln und Bewusstsein eingedrungen, ja hat auch künstlerisches Handeln auf profunde Weise zu durchsetzen begonnen. Um genauere Aufschlüsse darüber zu erlangen, wie dieses Eindringen und Durchsetzen genau funktioniert, braucht es zunächst eine überblicksartige, ja möglichst distanzierte Betrachtung des besagten Gegenstandsbereichs: Wie lässt sich dieses „Digitale“ kritisch fassen? Wie einem fortschreitenden Prozess auf die Schliche kommen, in den wir auf nahezu unentwirrbare Weise selber verwickelt sind? Ja in den wir täglich neue und scheint’s unerschöpfliche Energien investieren. Wie schreitet diese scheinbar nur technisch vonstattengehende „Digitalisierung“ realiter voran, was zugleich auch Bereiche wie Wirtschaft, Kultur, Freizeitverhalten bis hin zu Politik und künstlerischer Praxis unumkehrbar verändert?

Unter dem Motto „Scan Scroll Surf“ wollen wir, ausgehend von den ganz alltäglichen Handgriffen und Verwendungsmodi des Digitalen, zunächst eine Art Bestandsaufnahme vornehmen. Wo und wie, mittels welcher technokultureller Verfahren, hat das Digitale unsere Verhaltens- und Interaktionsweisen neu zu formatieren begonnen? Inwiefern, und um welchen Preis, ist sein „Dispositiv“ in das Zentrum unseren kulturellen (und sonstigen) Handelns vorgedrungen? Und wie hat sich eine „postdigitale Ästhetik“ – wenn man darunter das Nicht-mehr-Zurück-Können hinter einen bestimmten Status quo versteht – unabweislich in unsere Hervorbringungen, ob beabsichtigt oder nicht, einzuschreiben begonnen?

Anhaltspunkte bietet dabei die Orientierung nach „Praktiken“ und „Regimen“. Letzteres meint jene neue Art der Macht- und Herrschaftsausübung, die auf der Basis von Digitalisierungsprozessen immer weiter in die Gesellschaft hinein vordringt und das Leben einzelner einem zunehmend „algorithmischen“ oder „berechnenden“ (computational) Zugriff aussetzt. Wer nutzt diesen Zugriff, und auf welche Profite zielt er ab? Dem stehen „Praktiken“ entgegen, die die Macht dieses Zugriffs aufzeigen, kritisieren, einschränken oder unterlaufen wollen; die sich dem Geltungsbereich dieser Macht aber womöglich nie ganz entziehen können. Von künstlerischen Ansätzen bis hin zu zivilgesellschaftlichen Agenden reicht hier das Spektrum, und eine maßgebliche Frage lautet, wie sehr diese Praktiken den zuvor umrissenen Regimen tatsächlich Paroli bieten können. Wie es, nochmals anders formuliert, um ihr Widerstands- bzw. Emanzipationspotenzial bestellt ist.

Prüfungsmodalitäten

Referat, einzeln oder in Gruppen, sowie schriftliche Fassung (ca. 5 Seiten)

Anmerkungen

Bitte um Anmeldung per Mail an christian.hoeller@uni-ak.ac.at oder beim ersten Termin am 7. März

Termine

07. März 2018, 10:15–12:00 Seminarraum 14
21. März 2018, 10:15–13:30 Seminarraum 14
11. April 2018, 10:15–13:30 Seminarraum 14
25. April 2018, 10:15–13:30 Seminarraum 14
09. Mai 2018, 10:15–13:30 Seminarraum 14
23. Mai 2018, 10:15–13:30 Seminarraum 14
06. Juni 2018, 10:15–13:30 Seminarraum 14

LV-Anmeldung

Bis 07. März 2018, 12:00
Per E-Mail: christian.hoeller@uni-ak.ac.at

Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Bachelor): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Lehrveranstaltungen nach Wahl aus Wissenschaftliche Praxis (4.0 ECTS) 067/003.80

Lehramt: Unterrichtsfach dex (Bachelor): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Lehrveranstaltungen nach Wahl aus Wissenschaftliche Praxis (4.0 ECTS) 074/003.80

TransArts - Transdisziplinäre Kunst (Bachelor): Theoretische Grundlagen: Theoretische Grundlagen (4.0 ECTS) 180/003.01

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich