Collage

 

Übung (am Material):

 

Welche Rolle spielt die Collage im Kanon des Modernismus rationaler Prägung? Welche Aspekte der historischen Formation „Modernismus“ mobilisierte die Collage und wie könnte man diese zeitgenössisch reformulieren? Ginge es um eine strukturelle Transformation der Figur-Grund Problematik? Wenn ja, welcher Art? Bleiben wir dabei die Figur-Grund Problematik, als Konflikt zwischen Oberfläche und Tiefenillusion zu verstehen? Nehmen wir diese Instabilität buchstäblich auf, oder verschieben sie thematisch? Oder beides? Oder ginge es eher darum, den Widerstreit von Figur und Grund als Bruch zu verstehen, der das Ikonische selbst angreift? Würde dann der Abbau des Ikonischen, die Umwandlung seines Charakters der Ähnlichkeit in die Arbitrarität des Zeichens aufgegriffen und als codierendes Verhältnis von Form/Inhalt thematisch referentiell durchgespielt werden? Ginge es dann im Weiteren in der Referenz auf das visuelle Spiel von Figur und Grund darum, dieses als ein semiotisches maschinelles Gefüge zu verstehen, über die Ent- und Verkoppelungslogik, die in einem differentiellen Setting von negativen Unterschieden operiert und so Visualität durch Sprache orientiert, zu reflektieren? Oder darum, diese Dynamik wiederum mit Blick auf Aneignung und Wertschöpfung, und im weiteren die Industrialisierung des Zeichens, die politökonomische Verfassung des Ästhetischen zu problematisieren?  In welcher Art kann Collage als Trope modernistischer Formbildung eben genau dem Kanon, der sich in den diskursiven Effekten des Konzepts Collage materialisiert hat, nun, heute, als Strategie seines Abbaus entgegentreten?

 

Erster Termin: 9. März 2018, 10:00 – 11:30, Seminarraum 8