Drawing is closer to whispering into someone´s ear,
while painting is more like the ear itself.
It contains all that has ever entered there.
It listens more than it speaks.
It throws speech into the dark.
Painting is not speechless.
It overflows.
It is a drunken mermaid´s song.

Marlene Dumas 1993

Das Seminar Hörvergessen / becoming listener  beschäftigt sich mit der Bedeutung des Hörens in der Kunst und mit dem Hören als Instrument zur Erkenntnisfähigkeit.  Dabei spielt besonders die Stimme als Schwellenphänomen eine Rolle, und die Frage, wie sich diese in den unterschiedlichen, künstlerischen Disziplinen materialisiert. 

Was ist die Medialität der Stimme?

Sprache ist nicht einfach ein neutrales Transportmittel.  Die symbolische Bedeutung der Wörter geht einher mit der materiellen, körperlichen Seite der Stimme, der Modulation, Atem, Rhythmus, Stimmlage, Stocken oder Pausen etc. Bei der Stimme als Schwellenphänomen findet eine stete Bewegung zwischen Innen und Außen statt, sie ist gleichzeitig körperlich und nicht körperlich.

“In der menschlichen Stimme drücken sich Dinge aus, die eigentlich nicht zu sagen sind. Es zeigt sich etwas. Wir hören eine zusätzliche akustische Ebene. Das Unsagbare oder Ungesagte. Die Stimme eines Menschen ruft Imagination hervor. Die Stimme gehört ebenso zum Körper wie zur Sprache. Stimme ist aber immer auch Teil einer dialogischen Struktur, sie ruft nach einer Antwort und ist auf ein Gegenüber ausgerichtet.” (Petra Maria Meyer, acoustic turn)

In den Seminareinheiten wird in einem Wechsel aus theoretischer und praktischer Auseinandersetzung, auf diverse Texte, Video-, Ton-, und Bildmaterialien zugegriffen, Field recordings zur Materialrecherche unternommen und eine im Kollektiv produzierten Arbeit angestrebt.

Das Seminar endet mit einer öffentlichen, einmaligen Präsentation. Bei der Umsetzung der Arbeiten kann die Materialität der Stimme in den unterschiedlichen künstlerischen Medien zu Umsetzung gelangen. Dafür stehen den Studierenden sowohl die Gusswerkstatt als auch diverse Aufnahmegeräte und Mikrophone zur Verfügung.

Regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit während der Lehrveranstaltung.
Entwicklung, Durchführung und Präsentation von den, im Kollektiv erarbeiteten künstlerisch/theoretischen Arbeiten.

Der Besuch des ersten Seminars im WS ist keine Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar im SS.

Termine:
1. Treffen:   17. März 2017 10:30h - 13:30h
2. Treffen:   31. März 2017  10:30h - 13:30h
3. Treffen:   28. April 2017 10:30h - 13:30h
4. Treffen:   12. Mai 2017 10:30h - 13:30h
5. Treffen:     2. Juni 2017 10:30h - 13:30h
6. Treffen :   16. Juni 2017 / Abschluss  Präsentation