Ökopoesie, Naturlyrik, Anthropozängedichte – zwischen Pose und Positionierung.

Wie verhalten sich Menschen zu ihren Umwelten (Mitwelten) und damit zu sich selbst? Und wie kann poetisches Sprechen solche Beziehungen verhandeln? "Natur" als Voraussetzung und Netz umgebender (perforierender) Gleichzeitigkeiten ist ohnehin aus der Lyrik nicht subtrahierbar. Allerdings hat die Diskussion in den letzten Jahren Fahrt aufgenommen – nicht zuletzt durch die Auseinandersetzung mit Schlagwörtern wie "Anthropozän" (vgl. etwa "All dies hier, Majestät, ist deins – Lyrik im Anthropozän", hg. v. Anja Bayer u. Daniela Seel, kookbooks 2016), das u.a. die Frage problematisiert, ob 'Außen' in Bezug auf die menschliche Welt überhaupt noch existiert.

Wir werden im Kurs einige widerstreitende theoretische Positionen zum Thema sowie Gedichte aus verschiedenen Kontexten betrachten. Die Bereitschaft zur vorbereitenden Textlektüre und zur Diskussion im Kurs ist erforderlich. Die Diskussionen werden sich zunächst inhaltlich mit den theoretischen Texten befassen; insbesondere aber wird die Frage im Zentrum stehen, welche konkreten sprachlich-poetischen Konsequenzen die entworfenen Weltverhältnisse haben können (oder müssten). Eine gemeinsame Exkursion wird die Möglichkeit bieten, eigene dichterische Positionierungen in der Interaktion mit einem konkreten Ort zu entwerfen bzw. zu hinterfragen.

Regelmäßige Teilnahme, Vorbereitung und Diskussion theoretischer & poetischer Texte, Erarbeitung und Begründung einer eigenen dichterischen Position