In der Vorlesung "Das Kunstsystem - Projekte, Projektionen und Projektile" wird das Kunstsystem als komplexes Geflecht unterschiedlichster sozialer Gruppen und künstlerischer, kultureller und politischer Interessen vorgestellt.
Ausgehend von der Kunst als Vereinbarungsbegriff werden die unterschiedlichsten Interaktionen und Relationen der Teilnehmer am Kunstsystem untersucht. Dabei wird ein besonderes Gewicht auf die Rolle des Künstlers im Rahmen des Kunstsystems und seiner Beziehung zum Ausstellungswesen, zu Museen und Kunsträumen, Galerien, Sammlern und Anderen gelegt.
Anhand von Fallbeispielen und Diskussionen mit Gästen werden auch konkrete künstlerische Herausforderungen und Aufgaben diskutiert.
Im Rahmen der Veranstaltung werden Gespräche geführt mit Künstlern, Kritikern, Galeristen, Sammlern, Kuratoren, Kunstvereinsleitern und Kunstbeamten. Die Gesprächspartner werden in der Einführungsvorlesung bekanntgegeben.
An zwei Vorlesungsterminen (Museum 1 und 2) wird besondererer Wert auf die Grundlagen des Museumsmanagements von Fragen der strategischen Planung über Sammlungs- und Ausstellungspolitik, Personalplanung und -management, Kommunikations- , Distributions- und Finanzpolitik bis hin zu Raum- und Funktionsprogrammen gelegt. Die Studentinnen und Studenten sollen auch anhand konkreter Beispiele einen Einblick in die Praxis der Museumsarbeit gewinnen. Was ist bei der Vorbereitung und Durchführung einer Ausstellung zu beachten? Wie erstellt man ein Ausstellungsbudget? Wie evaluiert man ein künstlerisches Projekt in quantitativer und qualitativer Hinsicht? Was ist bei der Planung von Ausstellungsarchitekturen künstlerisch, budgetär, personell und logistisch zu berücksichtigen? U.a. mehr. Ziel ist es, die StudentInnen mit dem Museum als einem sich in einer permanent verändernden künstlerischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Umwelt behauptenden Unternehmen vertraut zu machen.