Kunst als System und Prozess I

Christian Kobald
Institut für Bildende & Mediale Kunst, Transmediale Kunst
2016W, Seminar (SE), 2.0 SemStd., LV-Nr. S00770

Beschreibung

Kunst als Struktur und Prozess I – II:
»Ästhetische Verfahren« cont'd, vorangestellt »Kunst als Beruf«*

Programm
Oktober 2016 – Juni 2017

In einer Reihe von Workshops werden allgemeine Methoden des Erfindens, Ausführens, Präsentierens, und Dokumentierens vorgestellt und durchgearbeitet. Ein Beispiel: Was ist und wozu dient ein Readymade? Soll es gekauft werden, getauscht, gefunden, weiter verändert oder nicht? Soll es auf einen Sockel, den Boden, in eine Hosentasche, an die Wand, auf ein Regal oder in einen Kühlschrank? Oder lässt man es nur in einer Geschichte auftauchen, einer Frage oder einem Bild? Und wie soll das (dann) in einem Portfolio, auf einer Künstlerwebseite, auf Contemporary Art Daily (contemporaryartdaily.com) oder auf Instagram aussehen? Diese, viel mehr und ganz andere Fragen – z. B. Was macht man eigentlich mit Farbe, oder besser: Was machen Farben eigentlich? – wird die LV stellen. Sie führt in eine zeitgenössische und sokratische (= dialogische) Kunsttechnik ein, in Verfahren (und den Zyklus) des I. (Er)findens. – II. Ausführens. – III. Präsentierens (Display). und IV. Dokumentierens.

Die LV wird durch: »Warum & wie einen [Theorie-]Text lesen?« ergänzt. Am Ende des Jahres steht eine gemeinsame Ausstellung (5. »Jahresausstellung«) mit den Teilnehmern der LV »Visualität und Sprache«.


Termine WS:

05. Dezember, Seminarraum 11, 16 – 20 Uhr

06. Dezember, Seminarraum 16, 16 – 20 Uhr

07. Dezember, Seminarraum 10, 17 – 21 Uhr

09. Jänner, Studio 1, 16 – 20 Uhr

10. Jänner, Studio 1, 16:30 – 20:30 Uhr

11. Jänner, Studio 1, 17 – 21 Uhr



* … entschied mich, der Lehrveranstaltung den Titel »Kunst als Beruf« zu geben. Im Grunde wird sie nur eine einzige Frage verfolgen: Was heißt, nicht nur »für« die Kunst, sondern auch »von« ihr zu leben. Unten findet ihr eine vorläufige Vorstellung des Programms.

 

Kunst als Beruf
(Wiener Fassung, September 2016)


1. – Kunst als Beruf.
 »Zur sozialen Lage der Künstler und Künstlerinnen in Österreich«. – Der Atelier-Galerie-Museum/[Sammlung] Power Nexus (Craig Owens). – Der Kulturarbeiter. – Die Kreativwirtschaft.

2. – Künstlerleben.
 Kunstschulen. – Die Meisterklasse. – Stipendien. – Residencies. – Nutzen und Nachteil des Stipendienwesens. – Preise. – Reisen. – Portfolio und Katalog, Homepage und Soziale Netzwerke. – Bewerbungen. – Förderungen. – Ausschreibungen und Wettbewerbe. – Die Jury. – Workshops, Praktika und Assistenzen. – Soziale Typen: Galeristen, Kuratoren, Sammler, Kritiker, der Kollege; zwei Neuzugänge: Art Advisor und Flipper. – Professionalisierung, Coolness, »Bohème«.

3. – Die Ausstellung.
Zwei große Typen: Einzel- und Gruppenausstellung; die Kollaboration. – Die internationale Großausstellung (»-iennalen«, Generationals, Festivals). – Die Museumsausstellung. – Ausstellungshäuser: Kunsthallen und Kunstvereine. – Die Galerieausstellung. – Der Messeauftritt. – Der Rundgang. – Alternative Räume und Produzentengalerien. – Der öffentliche Raum. – Nicht-IRL-Räume. – Der Kurator. – Die Ausstellung: Gebrauchsanweisung.

4. – Der Markt.
Die Sammlung. – Eine Sonderform: das Museum. – Primärer und sekundärer Markt. – Die Galerie. – Messen. – Auktionshäuser. – Öffentliche Ankäufe und Aufträge. – Noch einmal: Ausschreibungen, Wettbewerbe und Preise. – Geschenk und Tausch.

5. – Die Kritik.
Aufgabe und Formen: die Review, die monographische Darstellung, das Interview, die Erwähnung, das Statement und Verwandtes. – Tages- und Wochenpresse. – Die Fachzeitschrift (das Kunstmagazin). – Einige Beispiele. – Einige technische Fragen. – Vorträge, Gespräche, Diskussionen und Symposien. – Self-Publishing. – Blogs. – Noch einmal: Soziale Netzwerke. – Der Künstler als Autor. – Kleine Formen: die Presseankündigung, das Curriculum Vitae, Werklegende und Bildunterschrift. – Beurteilungen und Einschätzungen: Kollegen, Kritiker, Kuratoren, Galeristen, der Art Advisor, Liebhaber. – Kritik und Markt. – artrank.com und Verwandtes. – Der Staub der Meinungen.

6. – Die Theorie.
Ein Rat unter Freunden. – & ein paradoxes Ende.

Prüfungsmodalitäten

Die LV hat »immanenten Prüfungscharakter«, d. h. regelmäßige Anwesenheit ist Voraussetzung für eine Beurteilung, mündliche Mitarbeit sowie Teilnahme an den Übungen sind für die Benotung entscheidend. Alle Studierenden bekommen Aufgabenstellungen, die durchzuführen und in der LV zu präsentieren sind.

LV-Anmeldung

Per E-Mail: chris@christiankobald.at

TransArts - Transdisziplinäre Kunst (Bachelor): Künstlerische und kunsttechnologische Grundlagen: Künstlerische und kunsttechnologische Grundlagen (4.0 ECTS) 180/002.01

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich