Moral und Ideologie der Dinge

Die gestaltete Umgebung hat eine konditionierende Wirkung auf Menschen. Artefakte wie Bilder, Kleidung, Möbel, Werkzeuge, Medien oder Systeme sind daher keine neutralen Objekte sondern beeinflussen zu einem großen Teil menschliche Wertvorstellungen und Lebensqualitäten sowie Handlungs- und Kommunikationsmöglichkeiten. Dabei ist die Gestaltung dieser Artefakte auch geprägt durch persönliche, gesellschaftliche oder kulturelle Vorstellungen, Werte und Ideologien darüber, wie Menschen leben oder handeln sollen. Diese Vorlesungsreihe untersucht das Verhältnis von gestalteten Artefakten und deren Auswirkungen auf die Qualität menschlichen Lebens. Anhand von Artefakten und Designrichtungen wird gezeigt, welche kulturellen, ideologischen und moralischen Wertvorstellungen in alltägliche Gegenstände eingeschrieben sind. Es werden verschiedene Designtheorien und Designbegriffe werden im Hinblick auf das Selbstverständnis von Designern und Designerinnen beleuchtet, sowie auf die sich daraus ergebenen unterschiedlichen Herangehensweisen an Probleme und Aufgaben.

Lernziel

Die Lehrveranstaltung stellt ein umfassendes begriffliches Fundament bereit, welches ermöglicht die in der gestalteten Umwelt enthaltenden Werte und Ideen kritisch zu analysieren und zu entschlüsseln. Dadurch soll eine Reflexion über die kulturellen, ideologischen und moralischen Dimensionen der eigenen Designtätigkeit angeregt werden.

Literatur zur Einführung

Beat Schneider, Design – Eine Einführung: Entwurf im sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Kontext

Jonathan M. Woodham, Twentieth-Century Design

Hazel Clark and David Brody, Design Studies: A Reader

Ben Highmore, The Design Culture Reader

Guy Julier, The Culture of Design

Victor Margolin and Richard Buchanan, Discovering Design: Explorations in Design Studies

Nicholson Baker, The Mezzanine

Jean Baudrillard, Das System der Dinge: Über unser Verhältnis zu den alltäglichen Gegenständen

Gert Selle, Ideologie und Utopie des Design: Zur gesellschaftlichen Theorie der industriellen Formgebung

Barbara Goodwin, Using Political Ideas

Norbert Hoerster, Was ist Moral?: Eine philosophische Einführung

Nigel Warburton, The Basics of Essay Writing

Purdue Online Writing Lab, http://owl.english.purdue.edu/owl/resource/685/1/

Die Beurteilungskriterien für die Lehrveranstaltung sind: (1) regelmäßige und pünktliche Teilnahme, (2) sechs kurze Essays (100% der Note).

In den sechs kurzen Essays (jeweils max. 500 Worte) soll die jeweilige Vorlesungen zusammengefasst und reflektiert werden. Die Essays sollten enthalten: (a) kurze Zusammenfassung der Vorlesung, (b) eine Reflexion über ausgewählte Ideen, Artefakte, Filme oder Texte, (c) kritische Anmerkungen oder Stellungnahmen. Die Essays können in deutscher oder englischer Sprache verfasst werden. Weiter Einzelheiten werden in der Einführungsveranstaltung bekanntgegeben. Abgabe der Essays bis 08.07.2016 als PDF an bjorn.franke@uni-ak.ac.at mit dem Betreff: Vorlesung. Auf der Titelseite sind Name und Studiengang sowie Matrikenummer und Emailadresse anzugeben. Die PDF Datei ist wie folgt zu benennen: Nachname_Vorname_Matrikelnummer.pdf

Die Lehrveranstaltung richtet sich insbesondere an Studierende aus dem Institut für Design aber auch an Interessierte aus anderen Instituten sowie an Gasthörende. Die Lehrveranstaltung wird in deutscher Sprache abgehalten (während die Literatur und Filme in deutscher und/oder englischer Sprache angeboten wird).