Nach dem Ende der Geschichte: Posthistoire und Postmoderne

Boris Groys
Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Philosophie
2015W, Seminar (SE), 2.0 SemStd., LV-Nr. S01449

Beschreibung

End of History (english version)

During the last decades we were again and again confronted with a discourse on the end of history, the end of subjectivity, the end of art, the death of Man, and, especially, on the impossibility of creativity and of the new in today's culture. Today this topic seems to be not so hot today as before but de facto we are still live in its shadow: after the post-modernity, under the conditions of the alleged impossibility of the new. But there is also a more general question: it is a question concerning what we can name “diagnostic thinking”. It always operates with this opposition: before and after.

Before the Internet and after the Internet.Before the and of the Cold war - After the end of the Cold War. Before Iphone – after Iphone etc.

In all these cases one does not speak merely about a certain empirically observable, external, objective change in the world. Rather one speaks about a change in the individual, subjective attitude as an effect of these external changes. What are the presuppositions and genealogy of the diagnostic thinking? That is the main question that will discussed in the seminar using the texts by Hegel, Kojève, Nietzsche, Benjamin and Brecht among others. (Gastprof. Dr. Boris Groys, 18.10.2015)

 

Das Ende der Geschichte (deutsche Version)

Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden wir immer wieder mit dem Diskurs über das Ende der Geschichte, der Subjektivität, der Kunst, dem Tod des Menschen und vor allem über die Unmöglichkeit der Kreativität und des Neuen in der jetzigen Zeit konfrontiert. Heutzutage scheint dieses Thema nicht mehr so brandaktuell zu sein als es einmal war, doch de facto leben wir noch immer in dessen Schatten: nach der Post-Modernität, unter den Bedingungen der angeblichen Unmöglichkeit des Neuen. Jedoch gibt es auch eine allgemeinere Frage: sie betrifft das sogenannte „diagnostic thinking“ (Diagnostisches Denken) Es arbeitet immer mit der Gegensätzlichkeit des „davor“ und „danach“.

Vor dem Internet und nach dem Internet. Vor dem Ende des Kalten Krieges – nach dem Ende des Kalten Krieges. Vor dem I-Phone und nach dem I-Phone, etc.

In all diesen Fällen spricht man nicht nur über einen lediglich empirisch erfassbaren, äußerlichen, objektiven Wandel der Welt. Eher meint man damit einen Wandel in der individuellen, subjektiven Einstellung als Folge dieser „äußerlichen“ Veränderungen. Was sind die Voraussetzungen und die Ursprünge des „diagnostischen Denkens“? Das ist die wichtigste Frage, der wir in Diskussionen im Seminar - mit Hinblick auf Texte von Hegel, Kojève, Nietzsche, Benjamin und Brecht - nachgehen werden. (Übersetzt von Julia Galimova)

Prüfungsmodalitäten

Das Seminar ist prüfungsimmanent, somit besteht Anwesenheitspflicht (max. 3 entschuldigte Fehleinheiten).

 

Am Ende müssen die Studierenden einen kurzen Text (ca. 8 Seiten) schreiben, der zum erfolgreichen Abschluss des Seminars notwendig ist. Abgabe digital oder ausgedruckt bis 15. Jänner 2016. Schwerpunkt: Philosophie, Kunst, Geschichte

 

Teil des Seminars ist die Lektüre (deutsch- und englischsprachiger) Literatur. Die Texte werden den Studierenden in digitaler Form bei der Anmeldung per Mail zur Verfügung gestellt.

Anmerkungen

Anmeldungen ab sofort unter
irene.gerersdorfer@uni-ak.ac.at

 

Alle anderen Anfragen in Bezug auf die Lehrveranstaltung an die Studienassistentin
julia.galimova@uni-ak.ac.at

 

Sprechstunden von Gastprof. Dr. Boris Groys

nur nach vorheriger Anmeldung unter julia.galimova@uni-ak.ac.at

24.11.2015 - 17:00 bis 18:00 | ZG24

01.12.2015 - 17:00 bis 18:00 | Hörsaal 3

15.12.2015 - 17:00 bis 18:00 | ZG21a

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich