Gender Studies: Bildende Kunst und Philosophie - Acheiropoieta

Marion Elias
Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Philosophie
2012S, Vorlesungen (VO), 1.0 SemStd., LV-Nr. S50844

Beschreibung

Lange vor der "Erfindung" des - angeblich autonomen - Kunstwerks, vor dem Aufstieg des simplen Handwerkers zum artista waren Bilder vom Himmel gefallene Dinge, Acheiropoieta, nicht von Menschenhaenden gemachte Verlaengerungen Gottes in die Welt. Die Aufgaben der bildenden Kunst zeigen sich seitdem aber nur marginal und oberflaechlich veraendert, selbst die klassische Moderne und die Avantgarden des vergangenen Jahrhunderts rueckten gespickt mit Heilsversprechen an oder tauschten religioese gegen politische Pflichten. In der kontemporaeren Kunst ist das aesthetische zur Nebensache geworden, weitgehend irrelevant oder Ueberfluessig, dafuer stellt sich nun umso groesser ein ganzer Aufgabenkatalog als unhintergehbare Existenzberechtigung vor jedwede moegliche optische Loesung. Saemtliche Entpflichtungsmoeglichkeiten scheinen der Kunst und den Kuenstlern in die falsche Kehle zu geraten, missverstanden als Beginn der eigenen Abschaffung, stets beantwortet mit angeblich neuen, selbstgewaehlten Bindungen, Diensten und Bestimmungen, die ueber das Medium kaum zu loesen sein koennen und auch gar nicht geloest werden muessten beziehungsweise sollten.

 

Wie stellt sich denn nun die "Kette" von Bildender Kunst und Philosophie - aus einem genderspezifischen Blickwinkel aus - dar, aktuell und historisch? Finden sich zu den Themenkreisen “Bilder versus Bilderverbot, Kult oder Kunst, Zeichen oder Magie, Geniekult oder Irrtum” lediglich aus eropäischer Sicht Anhaltspunkte und wen ja beziehungsweise nein - welche?

Wie stellt sich denn nun die "Kette" von Bildender Kunst und Philosophie - aus einem genderspezifischen Blickwinkel aus - dar, aktuell und historisch? Finden sich zu den Themenkreisen “Bilder versus Bilderverbot, Kult oder Kunst, Zeichen oder Magie, Geniekult oder Irrtum” lediglich aus europäischer Sicht Anhaltspunkte und wen ja beziehungsweise nein - welche? Und was ist mit der Lieblingssentenz der letzten Zeit, der künstlerischen Forschung? Geht das überhaupt - und wenn ja, wie?

 

Dies sowie parallele Fragen sollen in der Lehrveranstaltung bearbeitet werden.

 

Ziel der Vorlesung ist es, den Blickwinkel zwischen Vergangenheit und Gegenwart abwechselnd einzurichten, einerseits die Positionen des Künstlers/der Künstlerin und seiner/ihrer Arbeiten zwischen Beschwörung, Belehrung, Erzählung, Devotion, Repräsentation oder Verstörung zu verfolgen und zu beleuchten, andererseits die Rolle dieses „artista “ selbst im historischen und sozialen Wandel zu prüfen und, nicht zuletzt, sie zur Rolle, die je zeitgenössische Frauen in Wissenschaft und Kunst spielen konnten und mußten, vergleichend in Zusammenhang zu bringen. Die Beispielkette um die Aufgabe der bildenden Kunst zieht dabei auch außereuropäische Muster heran und analysiert prinzipiell Lesarten dessen, was als „Kunstwerk“ verstanden wird.

Quasi als Resultat der Lehrveranstaltung wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Auslegung des erarbeiteten Themenkreises in (kurzer) wissenschaftlich-schriftlicher oder praktisch-künstlerischer erwartet.

 

 

Die Vorlesungsserie steht in lockerer Verbindung zum Gender Art Laboratory

Prüfungsmodalitäten

Schriftlich, muendlich, kuenstlerische Arbeit

Anmerkungen

 

Anmeldungen ab sofort unter 
irene.gerersdorfer@uni-ak.ac.at
marion.elias@uni-ak.ac.at, oder in der Lehrveranstaltung.
Anmeldungen ab sofort unter irene.gerersdorfer@uni-ak.ac.at
marion.elias@uni-ak.ac.at, robert.maierhofer@uni-ak.ac.at
oder in der Lehrveranstaltung.

 

 

Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Bachelor): Wissenschaftliche Praxis: FOR: Lehrveranstaltungen nach Wahl aus Wissenschaftliche Praxis (1.0 ECTS) 067/003.80

Lehramt: Unterrichtsfach kkp (Bachelor): Weitere Schwerpunkte: Diversity, Gender und Queer Studies (1.0 ECTS) 067/030.05

Lehramt: Unterrichtsfach dex (Bachelor): Weitere Schwerpunkte: Diversity, Gender und Queer Studies (1.0 ECTS) 074/030.05

Mitbelegung: möglich

Besuch einzelner Lehrveranstaltungen: möglich